#wärmenähen2020 – Nähen für Obdachlose

Vor ein paar Wochen habe ich auf Instagram von der Aktion #WärmeNähen2020 von Lebenskleidung erfahren. Bei dieser Aktion näht man aus von Lebenskleidung zur Verfügung gestellten Stoffen wärmende Kleidungsstücke für Obdachlose in Berlin oder in seiner eigenen Stadt. Die Idee hat mich gleich angesprochen. Für mich ist es eine tolle Möglichkeit, trotz der Pandemie etwas Ehrenamtliches tun zu können. Ist ja nicht so, als wäre ich momentan mit irgendwas voll ausgelastet. 🙂

Ich selbst vernähe die Stoffe von Lebenskleidung sehr gerne (z.B. mein Morgenmantel) und finde es klasse, dass die Firma Stoffe sowie Schnittmuster für diesen tollen Zweck zur Verfügung stellt.

Also habe ich mich auf ihrer Webseite für die Aktion (Stand Mitte Nov 2020: Das Formular ist aktuell noch verfügbar) eingetragen und habe gespannt darauf gewartet, welche Stoffe ich wohl zugeschickt bekommen würde. Als Projekte standen zur Auswahl: Hoodie, T-Shirts, lange Unterwäsche.

Als bei mir dann 4m Jersey und Bündchen ankamen, habe ich beschlossen, dass daraus wohl lange Unterwäsche werden soll. „Nur“ für T-Shirts erschienen mir 4m bisschen viel.
Bei den zur Verfügung gestellten Schnittmustern musste ich über meinen Schatten springen und zur Abwechslung mal einen Schnitt selbst auf A4 ausdrucken, da leider kein A0 Schnittmuster dabei war.
Ich hätte lieber fürs Plotten der Schnitte Geld ausgegeben, als selbst zu kleben, aber ich möchte mich nicht beschweren, ist ja für einen guten Zweck, also musste ich da durch. Insgesamt waren es 2 x 18 Seiten. Leider hatte ich an Druckerpapier nur noch 25 Seiten daheim und im nächsten Supermarkt gab es kein Recyclingpapier, somit musste ich kreativ werden und habe erst einen Schnitt ausgedruckt, mit Washi-Tape geklebt, dann abgepaust, vorsichtig das Tape wieder abgelöst und das Papier nochmal auf der anderen Seite bedruckt. Ich glaube Papier sparender hätte ich gar nicht arbeiten können. 🙂

Vor dem Zuschnitt von 4m Stoff hatte ich Respekt, schließlich wollte ich den Stoff so effektiv wie möglich nutzen, aber mein Zuschneidetisch (Küchentisch) ist „nur“ 2m lang. Der Mann kam dann auf die Idee, dass wir den Stoff 4-lagig legen. Das hat gut geklappt, allerdings habe ich dann festgestellt, dass ich für den großen Rollschneider (45mm) keine normale Klinge mehr habe, da ich sonst für den Zuschnitt nur den 28mm verwende und den großen nur mit der Zackenklinge zum „Versäubern“ nutze. Der Mann hat sich der Herausforderung gestellt und mit Kraft mit dem kleinen Rollschneider vier Lagen Jersey erfolgreich bezwungen.

Warum auch immer, ich habe vorm Zuschneiden nur bei dem Schnitt der langen Unterhose (Leggings) geprüft, ob die Nahtzugabe dabei ist, aber nicht beim Oberteil. Jetzt ratet, wo die Nahtzugabe gefehlt hat. Ja, genau am Oberteil. Naja, ist hinterher nichts mehr zu machen, aber ich denke, da ich die größte Größe zugeschnitten habe, wird es tragbar sein. Zur Sicherheit habe ich an den Ärmeln Bündchen angenäht. Vor ein paar Tagen gingen die vier Kleidungsstücke dann via Post auf nach Berlin.

Wie schon oben erwähnt ist – finde ich – #WärmeNähen eine tolle Aktion. Ich habe sehr gerne mitgemacht.

Unterschrift Muriel

 

3 Kommentare

  • Juniper

    26. November 2020 um 12:41

    Was für eine tole Aktion!
    Ich will heute das erste Mal bei Lebenskleidung bestellen und hoffe, dass ich dann genauso begeistert bin, wie du.
    Ich habe schonmal ein A4-Schnittmuster in Ink-Scape zusammengesetzt um es dann plotten zu lassen. Das war auf jeden Fall schneller als in A4 zu drucken und zusammenzukleben. 🙂
    Lieben Gruß Juniper

    1. Muriel

      28. November 2020 um 13:14

      Hallo Juniper,

      Danke für den Tipp mit dem Zusammensetzen mit Ink-Scape. Ich hatte mir dazu schon Tutorials angeschaut und für mich beschlossen, dass ich für die paar wenigen Male, wo ich das brauche, schneller bin mitm Ausdrucken auf A4 und kleben.

      Bin gespannt auf deine Meinung zu den Stoffen von Lebenskleidung.

      Lieber Gruß,
      Muriel

  • #WärmeNähen2021 – Nähen für Wohnungslose – Nahtzugabe5cm.de

    14. Dezember 2021 um 8:15

    […] zu nähen. Im letzten Jahr war der Aufruf lange Pullover und lange Unterhosen (Leggins) zu nähen. Das habe ich mit Freude getan. Für mich ist es eine tolle Möglichkeit, trotz der Pandemie etwas Ehrenamtliches tun zu können. […]

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