Harriet Bra – ein BH-Tüll-Experiment

Ich bin etwas im Verzug mit dem Bloggen über meine BH Projekt aber dank des gerade laufenden #BRAugust, an welchem ich zusammen mit Melanie (500daysofsewing) via unseren gemeinsamen Instagram-Account @500and5_bramakingblog teilnehme,  habe ich die Gelegenheit bzw. den „Druck“ die noch ausstehenden Posts zu schreiben.

Diesen BH habe ich Ende 2018 (ja, das leider ist kein Tippfehler 🙁 ) genäht und „dank“ der langen Zeit dazwischen kann ich euch wenigstens schon ein Tragefazit zu dem BH geben.

Auf die Idee einen Tüll-BH zu nähen kam ich, da zu der Zeit viele andere BH-Näherinnen ihre Tüll-BHs gezeigt haben und ich das für mich mal ausprobieren wollte. Zuvor hatte ich, bis auf zwei Ausnahmen (Esplande Bra passend zum gelben H0chzeitsgastkleid sowie den DL03 BH aus Spoonflower-Stoff), nur mit elastischen Stoffen für BHs gearbeitet. Meine erste Herausforderung war geeigneten Tüll zu finden, das war damals nicht so einfach. Inzwischen hat, gefühlt, jeder BH-Shop nicht dehnbaren Tüll in x-Farben im Angebot.

Links im Bild: der falsche Tüll, welchen ich für dieses Projekt genommen habe // rechts der Tüll, den man eigentlich für Tüll-BHs verwenden sollte

Damals habe nur diesen leicht rosafarbenen Tüll gefunden. Inzwischen weiß ich, dass dieser Tüll nicht der richtige für BHs ist, da er, zum einen zu dünn ist und zum anderen eine andere mechanische Dehnbarkeit besitzt wie richtiger BH-Tüll. Den richtigen Tüll erkennt man daran, dass, wenn man beide Lagen um 90Grad gedreht aufeinander legt, es ein Bienenwaben ähnliches Muster ergibt.

So sieht es mitm richtigen Tüll, wenn die beiden Lagen aufeinander liegen

Das Nähen des Tüll-BHs aus jeweils zwei Lagen war eine einzige Qual. Der Tüll ist, auch doppellagig quasi unsichtbar und die Lagen Kante an Kante zustecken war eine größere Herausforderung und mit viel Fluchen verbunden. Auch meinen beim BH nähen, sehr geschätzten Sprühzeitkleber, hat dieses Mal nicht weitergeholfen. Der Tüll hatte einfach zu viele Löcher als dass der Sprühzeitkleber hätte halten können.  Als ich dann vor kurzem mich an meinen zweiten Tüll-BH, den royal blauen Black Beauty Bra, gewagt habe, kam mir das ganz nicht mehr so schlimm vor. Ich denke ein Teil dessen, was es so schwierig gemacht haben, war der zu dünne Tüll oder vielleicht einfach nur die fast zwei Jahre mehr Näherfahrung, die ich inzwischen habe.

Zusätzlich zum Tüll habe ich noch ein Reststückchen Spitze am Übergang zum hinteren Band angenäht (siehe Foto ganz oben), dieses Zusatzdetail gefällt mir sehr gut. Die Idee ist spontan entstanden, da mir der Übergang vom Tüll zum Powernet Backband als zu abrupt vorkam. Im getragenen Zustand finde ich meine Farbwahl als nicht so ideal für mich. Der BH ist bis auf die Bänder fast unsichtbar auf der Haut und die Optik an mir gefällt mir deswegen nicht so gut aber dieser BH ist auch nach fast zwei Jahren immer noch der best sitzende BH, den ich habe. Ich trage ihn trotzdem sehr gerne.

Leider gibt es inzwischen zwei Risse in jeweils einer der beiden Tülllagen. Bei dem einem werde ich wohl Schuld sein, da es unterhalb einer Stelle ist, an der ich eingekipst habe passiert ist. Ich denke es ist dem zu dünnen Tüll geschuldet, vermutlich passiert das bei dem richtigen Tüll passiert eher nicht. Der BH ist aber nach wie vor tragbar.

Ich habe noch von diesem Tüll übrig, bin mir aber nicht sicher, ob ich den noch verwende oder lieber entsorge. Er scheint mir als zu dünn und instabil für BHs. Wobei, wenn man ihn als Raffung z.B. im oberen Cup verwenden würde und er damit nur Deko ist und keine Funktion hätte, könnte es funktionieren … ich werde darüber nachdenken.

Schnittmuster: Harriet Bra (Cloth Habit) View C in 28DD
Material: nicht dehnbarer (Möchtegern-Tüll), Powernet, BH-Trägergummi + Ringe & Schieber, Unterbrustgummi und Zierlitze, nicht dehnbarer Tüll (Bridge), Bügelband, BH Bügel
Änderungen: Siehe vorherigen Harriet-Blogpost
Fazit: Ich finde Tüll-BHs gerade im Sommer, als sehr angenehm zu tragen …. so schön luftig.
Unterschrift Muriel

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