MeMadeMay Tag 30: Das Ein-Jahres-Kleid

Es fehlen noch zwei Blogposts zum MeMadeMay:

Die letzten Wochen gab/ gibt es ein beherrschendes Thema in den Medien, sowie in meinen Social Media Feeds auf Instagram und Twitter – die Geschichte um Amy Cooper (oder ist die schon wieder fast in Vergessenheit geraten?) und der Tod von George Floyd sowie die daraus resultierend Ereignisse. Wenn ihr die Möglichkeit habt, informiert euch, was ihr tun könnt. Lest Bücher über das Thema. Rassismus gibt es, leider, auch in Europa :-(. Wenn ihr etwas mitbekommt, seid laut, macht darauf aufmerksam.

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Mein Blogpost, den ich eigentlich schon direkt am 30. Mai schreiben wollte, erscheint mir inzwischen belanglos und unwichtig. Ich habe den Blogpost bereits 2018 angefangen zuschreiben, als ich das grüne Kleid genäht habe, aber bisher mangels Bilder nicht veröffentlicht und wollte diesen jetzt eigentlich neu schreiben. Das erscheint mir aktuell nicht mehr wichtig. Hier also der Text mit den Information von dem Zeitpunkt, zu dem das Kleid entstanden ist:

Auch wenn ich dazu neige, in der Regel einige vorgerichtet Projekttüten zu haben, schaffe ich es doch einmal angefangene Projekte auch wirklich durchzuziehen – anders bei diesem grünen Kleid.

Angefangen habe ich es in Juni/Juli 2017 und schon damals war es eine aus der „Not geborene“ Idee. Es war kurz vor der Hochzeit meiner Schwester und mein eigentlich fürs Standesamt vor gesehene Hochzeitsgastkleid erschien mir doch nicht mehr passend. Ich habe dann mitten drin damit aufgehört und wollte was dezenteres nähen.

Warum auch immer kam ich dann auf die Idee zum ersten Mal Viskose zu vernähen. Darum hatte ich erfolgreich jahrelang einen Bogen gemacht – hatte aber in „schwachen“ Momenten mir grüne Viskose für irgendwann gekauft. Aus dieser wollte ich dann spontan das Burda Kleid nähen. Von anderen wusste ich, dass Viskose schwierig zum Zuschneiden ist und Stärke da helfen kann. Stärke an sich hatte ich nicht da, sondern nur Stärkespray. Nachdem ich das großzügig aufm Stoff verteilt hatte und diese trocken gebügelt war, hatte das Kleid überall Stärkeflecken, das hat mich schon demotiviert, war ich mir doch nicht sicher, ob die jemals wieder raus gehen.

Dann hatte ich auf den Außenstoff Einlage aufgebügelt mit dem Ergebniss, dass die Schnitteile um einiges geschrumpft sind. Arghhh- an manchen Stellen war noch nicht mal mehr 0,5cm NZ dabei. Zum Oberteil nochmal zuschneiden hat mir sowohl der Stoff als auch die Zeit gefehlt und so habe ich dann doch mit dem eigentlich geplanten Kleider weitergemacht (nach einer Nacht erschien mir der Stoff auch nicht mehr soooo schlimm) und seitdem lag das Kleid dann bei mir rum. Für den August 2018 beim 12xMeMade habe ich es mir dann vorgenommen.

Normalerweise schummle ich nicht bei solchen Projekten aber das Kleid wollte ich einfach nur fertig bekommen. Also habe ich das Obersteil mit einer füßchenbreiten Nahtzugabe genäht und den Rockteil normal mit 1,5cm. Die Oberteilfutterteile mit 1cm Nahtzugabe. Ja, manchmal werde auch ich kreativ :- ). Da das an der Hochzeit getragene Kleid unter der Brust recht eng saß, hatte ich meine Zweifel, ob meine „kreative“ Auslegung der Nahtzugabe überhaupt was bringen würde. Ich habe dann probeweise Oberteil und Rockteil zusammen genäht und zu meiner großen Verwunderung war was um einiges zu groß. Mann meinte auch, das Kleid sähe an mir nach nix aus und es würde den Bauch ungünstig betonen, da es NICHT anliegt. Bei einem Kleid welches ich an mir mag, hätte ich die Rückmeldung einfach abgehakt aber so war ich einfach nur frustriert. Yacurama war kurze Zeit später zu Besuch und hat es mir abgesteckt. So sah es dann gar nicht sooo schlimm aus und die Änderungen hielten sich auch in Grenzen.

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2020er Anmerkung zu dem Text:

Der Fehler, dass nach dem Aufbügeln von Einlage sich Schnittteile verziehen sollte mir inzwischen nicht mehr passieren, da ich inzwischen erst die Teile sehr grob zuschneide, dann die Einlage aufbügle und erst dann das Schnittteil auflege, um es auszuschneiden.

Um Viskose mache ich immer noch einen großen Bogen. Zum einen finde ich es für die meisten der Projekte, die ich im Kopf habe als zu leicht und zum Anderen, ist sehr häufig bei Visoke nicht angegeben wie, diese herstellt wurde. Bei Rapantinchen gibt es einen aufschlussreichen Blogpost dazu. Sie geht darin auch auf den Unterschied von Viskose zu Tencel ein. Bei Metermeter gibt es auch einen sehr interessanten englischen Blogpost zum Thema Unterschied Viskose/ Tencel.

Das Kleid hat keine Taschen, diese fehlen mir sehr. Ich habe nur sehr wenige Kleidungstücke ohne Taschen. Ich habe dort in der Regel Smartphone und Taschentücher (bin „Ganz-Jahres“-Allergikerin) drin. Das wäre definitiv zu schwer für den feinen Stoff.

Bei meiner ersten Version dieses Kleides ist mir der Ausschnitt zu tief, sodass ich das nur mit Top drunter trage. Bei dieser Variante habe ich mit möglichst wenig Nahtzugabe am Ausschnitt gearbeitet (das Kleid war schon zugeschnitten, als ich das Problem bemerkt habe). In der grünen Variante fühle ich mich wohler und muss kein Top darunter tragen.

Über das Kleid habe ich auch im Sept 2018, sowie einen Monat später, als es endlich fertig war geschrieben (nur eben ohne Fotos).

Schnittmuster: Burda 6670
Material: Viskose, Futterstoff, nahtverdeckter Reißverschluss, G785 (Oberteil), BH-Trägerhalter 1x angenäht
Änderungen: etliche siehe Text
Fazit: die Farbe ist nicht soooo meins (ich glaube ich habe den Stoff damals wegen der Haptik gekauft) und fehlenden Taschen sorgen beides dazu, dass ich das Kleid nur selten trage.

2 Kommentare

  • Juniper

    20. Juni 2020 um 21:05

    Ich habe das Kleid schon damals toll gefunden, als du es in Würzburg genäht hast. Ich habe einen Faibel für grüne Kleider :). Falls du dich aus welchen Gründen auch immer irgendwann mal zum Loswerden/Weitergeben/Verkaufen entscheidesn solltest, denke bitte an mich ;).

    1. Muriel

      21. Juni 2020 um 13:05

      Hallo Juniper,
      vielen Dank für deine nette Rückmeldung zum Kleid.
      Werde an Dich denken, falls ich es mal los werden möchte.
      Gruß,
      Muriel

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