
Weihnachtskleid Sew Along: Erster Zwischenstand
{Alle erwähnten/gezeigten Materialien und Schnitte sind selbst gekauft}
So, nachdem ich beim letzten Teil des Me Made Mittwoch – Weihnachtskleid Sew Along (Blogpost zum ersten Teil) nichts Neues präsentieren konnte, bin ich diese Woche wieder dabei und kann sagen, dass ich die verlorene Zeit aufgeholt habe. Die Zwischenzeit war projekttechnisch recht turbulent.
Vorab möchte ich mich aber kurz bei Euch von Herzen bedanken: Vielen Dank für eure lieben und motivierenden Rückmeldungen zu meinem letzten Blogpost bzw. auf Instagram. Das hat mir gut getan.
Zurück zum Kleid: Mein Plan für dieses Jahr ist das Jersey-Wickelkleid „B5030“ von Butterick. Am vergangenen Freitag Abend habe ich den Schnitt abgepaust inkl. der Längenänderungen am Oberteil und am Rockteil. Genäht wurde das Probekleid dann am Samstag während des monatlichen Nähtreffens und dann noch am Sonntag. Da mir der richtige Stoff von Atelier Brunette „Twinkle Night“ für den ersten Versuch mit dem Schnitt zu schade war, habe ich einen gut abgelagerten Stoff von Stoff & Stil (gekauft 2015 aufm Kölner Nähblogger-Treffen) verwendet. Jetzt wo das tragbare Probekleid fertig ist, bin ich auch sehr froh darum. Wäre das mein Weihnachtskleid, wäre ich echt enttäuscht.
Die Nähreihenfolge fand ich in dieser Anleitung nicht besonders logisch und so habe ich zunächst das Oberteil komplett genäht, dann anschließend den Rockteil und dann beide Teile zusammen gefügt. Ich habe zusätzlich an der Taille noch ein Gummiband angenäht („unsichtbar“ an der Nahtzugabe) und am Ausschnitt auf beiden Seiten jeweils ein leicht gedehntes Framiltonband (auch wieder innerhalb der Nahtzugabe) angenäht. Am Rockteil habe ich noch Taschen (vom Schnitt Butterick B4443) aus Futterstoff hinzugefügt, weil so ein Kleid ohne Taschen ist ja nix. 🙂 Ehrlich gesagt hab ich mir die Anleitung, wie das Kleid geschlossen wird, bisher nicht angesehen – ich habe verdeckt zwei große Druckknöpfe angenäht und das funktioniert sehr gut.

Für ein (tragbares) Probeteil steckt einiges an Handarbeit drin. Ich habe den kompletten Beleg (Ausschnitt und Rockteil) sowie den Saum mit der Hand genäht, um keine sichtbare Naht zu haben.
Mit den Änderungen, die ich gleich am Schnitt vorgenommen habe, bin ich sehr zufrieden. Die Taille sitzt an der richtigen Stelle und die Rockkürzung von 10cm hat eine gute Länge ergeben, so dass ich nur noch einmal mit dem Rockabrunder begradigen musste und dann säumen konnte. Die Überlappung der vorderen Rockteile ist sehr gut, egal wie ich mich bewege, der Rock bleibt züchtig geschlossen. 🙂 Das war mir wichtig, einen Rockteil, an dem ich ständig zuppeln muss, brauche ich nicht.
Jetzt kommt das große Aber: die Ausschnittkante am Oberteil ist für mich viel zu lang. Im Stehen geht es noch einigermaßen, aber im Sitzen steht das Oberteil unschön ab. Des weiteren, vermutlich auch wegen der zu langen Länge des Ausschnitts, lässt das Oberteil unfreiwillig tief blicken und schließt nicht wie auf den Produktfotos. Mein für darunter angedachtes Unterkleid blitzt hervor – so sollte es nicht sein (Jerseykleider trage ich immer mit einem flutschigen Unterkleid).
Außerdem passt das Armloch nicht, ich glaube, dieses ist zu groß und so habe ich kleine „Fledermausärmel“-Ansätze auf der Seite. D.h., das Oberteil steht unterm Arm komisch ab, dazu kommt noch, dass die Armkugel komisch absteht, das ist mit dem anderen Stoff sicherlich besser – dieser hat nicht ganz so viel Stand, und dann kommt noch dazu, dass die Schulternaht zu weit außen liegt. Aber ich vermute, das liegt zum Teil auch am zu langen Ausschnitt, dadurch schiebt sich das Oberteil nach außen (Sorry, ist schlecht zu erklären).
Nach der ersten Anprobe war ich mir sicher, dass wird NICHT mein Weihnachtskleid. Viel zu viele Änderungen und zu dem Zeitpunkt hat mir die Energie dazu gefehlt. Ich habe mich dann auf die Suche nach einem alternativen Wickelkleidschnitt gemacht. Kriterien waren: 1. von einem Schnitthersteller, bei dem ich bereits weiß, welche grundsätzlichen Änderungen ich machen muss (also Burda, Vogue, McCalls oder Simplicity), um Zeit zu sparen, 2. Wickelteil sollte schon auf den Fotos als nicht zu tief ersichtlich sein (ein Kriterium, dass anscheinend nur mir wichtig ist – schaut man sich die Schnitte da draußen an:-)), 3. für dehnbare Materialien ausgelegt sein. Trotz intensiver Suche bin ich nicht fündig geworden und auch keiner meiner anderen vorhanden Kleid-Schnitte für dehnbare Stoffe hat sich richtig zu dem Stoff angefühlt, und wenn ich eins in meinen ganzen Nähjahren gelernt habe, dann, dass sich die Stoff-Schnitt-Kombination richtig anfühlen muss, sonst brauche ich gar nicht erst anfangen.
Also wieder zurück zum B5030-Schnitt: Mein Plan ist jetzt, die möglichen Änderungen zu machen und die, an denen ich gerade nichts ändern kann, als gegeben hinnehmen. D.h., ich werde die Länge des Ausschnitts am Vorderteil kürzen. Dazu habe ich die Mehrweite als „Abnäher“ bis zum Brustpunkt abgesteckt. Ich werde aus beiden Abnähern den Durchschnitt nehmen und den Abnäher dann in den Taillenabnäher rotieren. Von der Änderung sind dann das Band am Ausschnitt sowie das vordere Oberteil betroffen. Alle anderen Schnittteile bleiben unangetastet.
Die Änderung am Ärmel bzw. dem Armloch werde ich dieses mal nicht machen können, da ich keinen anderen Jerseyschnitt mit einem besseren Armloch/Ärmel bei mir im Bestand habe. Ich werde mit den „Flügelchen“ unter den Armen leben können. Mann meinte … ich würde eh im echten Leben nicht den Arm so heben, dass es jemand nicht-Nähendes überhaupt bemerken würde.
Drückt mir die Daumen, dass mein Plan funktioniert. Fotos vom fertigen Probekleid gibt es dann demnächst. Die Jahreszeit ist einfach nicht gut für schöne Fotos. 🙁
Damit ich das Kleid überhaupt tragen kann, habe ich spontan noch einen passenden Body dazu genäht. So blitzt am Oberteil auch wieder der gleiche Stoff raus und es sieht aus, als wäre es Absicht. Als Schnittmuster habe ich meinen inzwischen schon mehrmals verwendeten Nettie-Bodysuit-B6031-Hack verwendet.
Ich hatte zunächst die Sorge, dass das Kleid so ganz ohne flutschiges Unterkleid/Unterrock hoch rutschen könnte, aber nach zwei Tagen tragen mit Wollstrumpfhose kann ich sagen, der Oberstoff ist schwer genug, dass da nichts hochwandert. Das hätte mich echt geärgert, wenn ich mir jetzt noch einen Unterrock fürs tragbare Probekleid hätte nähen müssen.
Schnittmuster Body: Oben Butterick B6031, unten Nettie Bodysuit (Closet Case Patterns)
Material: Alles Reste vom Bestand: Stoff vom Kleid (Stoff & Stil), grauer Jersey (Rest von nem T-Shirt fürn Mann), dehnbares Spitzenband, BH-Träger, Stückchen Baumwollwebstoff, Druckknöpfe, graues Falzgummi (Rückenteil oben)
Änderungen: siehe ursprünglicher Blogpost
Fazit: Seitdem ich im Januar die erste Variante dieses Trägerbodies genäht habe, sind bereits weitere (unverbloggte) Varianten entstanden. Ich kann schon gar nicht mehr sagen, wie viele. Ich habe auf jeden Fall welche in weiß, dunkelblau, dunkelrot, … 🙂 So ein Trägerbody ist super praktisch unter Kleidern.
Aufm MeMadeMittwoch Blog verabschiedet sich diese Woche Nina (ehemals Kleidermanie) und Elke von (ElkeundMatthias) stellt sich vor. Vielen Dank an die alte und neue MeMadeMittwoch Crew.
3 Kommentare
Marlene
13. Dezember 2018 um 0:03
Ich drücke die Daumen! Gute Idee mit dem Body aus dem gleichen Stoff um den Ausschnitt zu entschärfen.
Bei mir funktioniert ja das Rachel Wrap Dress von Maria Denmark prima, nichts verrutscht oder klafft. Vielleicht eine Option für künftige Wickelkleider?
LG Marlene
Muriel
13. Dezember 2018 um 13:14
Hallo Marlene,
Vielen Dank für deinen motivierenden Kommentar. Maria Denmark hatte ich gar nicht aufm Schirm, da schaue ich gleich mal nach.
Lieber Gruß, Muriel
Weihnachtskleid Sew Along: Finale mit zwei Kleidern, zwei Bodies, einem Paar Socken und einem Daheim-BH :-) – Nahtzugabe5cm.de
1. Januar 2019 um 11:11
[…] Während ich in den letzten Jahren vorbildlich jede Woche dabei war und meinen aktuellen Stand gepostet habe, habe ich das dieses Jahr nicht geschafft, und so gibt es von mir nur den ersten Teil mit der Inspiration und einen ersten Zwischenstand. […]
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