Mein neuer Bikini – Sophie Swimsuit

Noch bevor ich mit dem BH nähen angefangen habe, hatte ich 2014 meinen ersten Bikini (im Rahmen des Badenixen-Sew-Alongs) genäht. Obwohl ich damals sehr euphorisch war, habe ich den Bikini nur wenige Male getragen. Zum einen hatte ich, weil ich keinen neuen Stoff kaufen wollte für meinen ersten Versuch, einen schwarzen Lycra ausm Bestand genommen. Leider finde ich schwarze Bikinis an mir nicht wirklich schön. Und zum anderen habe ich mich durch die nicht sehr gut eingenähten Polster unsicher in dem Bikini gefühlt. Die Hose fand ich als zu bedeckend.

Alles in Allem wurde der schnell wieder aussortiert. Ich habe dann tatsächlich bis jetzt Kauf-Bikinis getragen (die hatte ich damals schon) und inzwischen sind diese auch am Ende ihrer Lebenszeit angekommen. Außerdem hat es sich für mich komisch angefühlt, dass ich in etwas Gekauftem rumlaufe. Aber mich aufraffen, einen Bikini zu nähen, konnte ich mich lange nicht. Nachdem sich mein eigentlich angedachtes Projekt für den letzten BH-Nähkurs ein paar Tage vorher „aufgelöst“ hat (wollte einen durchsichtigen Tüll-BH nähen), musste schnell eine Alternative her.

Snapschuss während der Aufnahme. Muriel rückt noch den Bikiniträger zurecht. Zusehen sind nur die Hände

So kam ich auf die Idee, meine Bikini-Idee weiterzuverfolgen. Die Zeit vorm Kurs war zu knapp für ne Bestellung, zu meinem Glück hat mir Melanie (500daysofsewing) angeboten, dass ich von ihr die Materialien haben könnte. Ist das nicht super nett?! So durfte ich von ihr den Schwimmstoff, Badefutter und Badegummibänder nutzen. Vielen Dank, Melanie, für die großzügige Spende. Den Verschluss habe ich im Kurs gekauft. Die restlichen Materialien (Laminat, nicht-dehnbarer Tüll, BH-Bügel, Powernet) kamen aus meinem inzwischen gut gefüllten BH-Materiallager.

Am Abend vor dem Kurs habe ich dann aus Laminat einen Cup als Probeteil zugeschnitten, um zu schauen, ob die Größe überhaupt passt. Zu meiner eigenen Überraschung war bei Größe 2 (fürs Oberteil) selbst der größte Cup zu klein. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet, aber ich war zuversichtlich, dass die Kursleiterin mir die Änderung zeigen könnte. Am nächsten Morgen ging dann der Kurs zusammen mit Melanie und Yacurama los. Detailfoto vom Bikinioberteil. Der BH Cup besteht aus drei Teilen.

Ich habe den vorbereiteten Laminatcup der Kursleiterin gezeigt und nach einer kurzen Analyse kam sie zu dem Entschluss, dass die Cupteile vorne in der Mitte bis unten zur Mitte passen, aber in Richtung Arm noch einiges fehlt. Wir haben dann ein Stück Schnittpapier an den Cup gesteckt und sie hat darauf an mir die neue Nahtlinie eingezeichnet. Zu ändern waren dann der äußere Cup, eine Mini-Änderung am inneren Cup und am oberen Cup. Die Nahtlinie zwischen oberen Cup und äußerem Cup haben wir nach der Änderung der Cupteile ein wenig nach unten verschoben, damit der ursprüngliche Verlauf des oberen Cupteils erhalten bleibt. Anschließend habe ich den Schnitt abgenommen und neue Schnittteile für das Laminat und den Oberstoff erstellt.

Des weiteren haben wir noch die mittlere Bridge geändert. Diese war für mich zu breit und ich habe die Breite einfach von dem gut sitzenden Harriet BH-Schnitt übernommen. Die untere Kante der vorderen Mitte verläuft eigentlich gerade und nicht wie bei einem BH mit einer leichten Rundung nach oben. Die Kursleiterin hat mir empfohlen, diese Rundung auch vom Harriet BH zu übernehmen. Ich glaube, bis Nachmittags war ich nur mit dem Schnitt und Zuschneiden beschäftigt. So kam es, dass ich mir am Ende des Kurses die verbleibenden Schritte habe beschreiben lassen und anschließend ohne die Leiterin weitergemacht habe. Im Prinzip näht sich der Bikini wie ein BH, nur die Stichlänge zum Annähen der Gummis ist länger, damit diese nicht zu oft perforiert werden.

Alle Änderung am Oberteil in der Übersicht:

  • Cup: Größenänderung an allen drei Cupteilen (Details siehe Text)
  • Powernet und Oberstoff nicht nur an der vorderen Mitte verbunden, sondern auch an den Nähten unter dem Cup und Übergang zum Backband (das mache ich auch bei BHs so)
  • Unterarmgummi erst abgesteppt, als die Schließenposition festgelegt wurde.  So hätte ich das Gummi bei Bedarf nochmal relativ einfach abtrennen und das Schnittteil ändern können.
  • Träger um ca. 3,5cm nach innen versetzt, da bei der im Schnitt angedachten Position die Träger bei mir unterm Arm hingen. Nicht gerade sehr angenehm.
  • Träger auf beiden Seiten abgesteppt, damit diese ein bisschen stabiler werden und sich nicht so weit ausdehnen. Mal sehen, ob das reicht oder eine Art Einlage noch besser gewesen wäre.

Als ich mit meinem Bikinioberteil fertig war, waren die anderen beiden Mädels noch eifrig am Nähen und so habe ich gleich noch eine passende Panty angefangen. Die bei dem Sophie-Schnitt enthaltene Bikinihose gefällt mir für mich nicht so gut, finde diese zu hoch. Yacurama hatte dann die Idee, ob ich nicht den Panty-Schnitt probieren wollte, den sie gerade genäht hat. Der gratis Panty-Schnitt ist von Indigorchid, Yacurma hat diesen nach oben um 3cm verlängert. Nach einer Anprobe stand fest – ja das ist „mein“ Bikinihosenschnitt. Der Schnitt gefällt mir zum Bikinioberteil sehr, da er zwar auch recht bedeckend ist, vom Stil her aber retro-angehaucht ist. Die Panty an sich war schnell genäht – so dass ich um 23h die Mädels gefragt habe, wann wir denn heute noch Schwimmen gehen …“ ich wäre fertig :-)“.

Schnitt: Top: Sophie Swimsuit Ver B (Closet Case Patterns)  und Bikinihose: „the T-Shirt underwear“ (Indigorchid)
Material: Badestoff, Badefutter (für die Panty), Badegummis, Bikinischließe, Laminat, nicht dehnbarer Tüll, BH-Bügel (extralong 34 von B.Wear), Bügelband, Powernet
Änderungen: siehe Text
Fazit: Ich bin sehr glücklich, dass ich endlich einen richtigen Bikini habe. Momentan halte ich Ausschau nach Stoff für einen zweiten bzw. einen Badeanzug – auch nach dem Sophie Schnitt (das wäre dann Version A). Bikini von hinten

Unterschrift Muriel

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