BionicGearBag: jetzt habe ich auch eine

Nachdem gefühlt „alle“ schon eine eigene Bionic Gear Bag haben, war es nun bei mir endlich auch soweit.

Vor kurzem habe ich euch meine neue Tasche für Nähtreffen gezeigt. Die Makerstote soll zukünftig meine wichtigen Nähutensilien beheimaten, welche nicht in die Bionic Gear Bag passen. Bisher hatte ich alle Nähutensilien in einem Werkzeugkoffer ausm Baumarkt. Die war schon sehr praktisch, aber schön ist anders.

Bevor ich die Bionic Gear Bag angefangen habe, habe ich online nach Inspiration
gesucht und viele tolle Taschen gefunden. Für mich mitgenommen habe ich
die Idee mit einer zusätzlichen Einschubtasche von einem deutschen Blog (leider finde ich den Link nicht mehr, falls diejenige hier mitliest, bitte melden), sowie die Idee, an die Reißverschlüsse Anhänger zu hängen. Dies habe ich von dieser bezauberten Liberty-Tasche von @sewsewmaria via @samasamanthamackie31. Ich glaube, ich muss mir beim
nächsten Londonbesuch auch ein paar kleinere Stücke Libertystoffe
mitnehmen.

Ich hätte gerne vorhandene Stoffe für die Bionig Gear Bag verarbeitet, hatte aber die Einschränkungen, dass diese zur Makerstote passen sollten. D.h., der Außenstoff sollte von Kokka Fabric sein. Mein Wunschstoff wäre ein „Bienenwaben“-Stoff gewesen. Von diesem hatte ich leider nicht mehr genug und meine Hoffnung, in Berlin noch welchen bei FrauTulpe zu finden, wurde leider enttäuscht, aber ich habe dort den tollen Fuchsstoff von Kokka gefunden. Dazu dann noch weitere Stoffe in Dunkelblau/Petrol-Tönen.

Aus meinem Bestand ist das dunkelrote Leinen sowie der blaue Robert Kaufmann Stoff (oben links). Beide sind auch in der Makerstote zu finden. Insgesamt habe ich von jedem Stoff weniger benötigt als gedacht und habe noch Stoff für andere Projekte übrig.

Reißverschlussanhänger

Für den Zuschnitt habe ich zum ersten Mal mein neues Inch-Lineal verwendet, ein „Creative Grids (6,5″ x 24,5″)“ – gekauft bei Quiltmaus.de. Ein wirklich tolles Lineal, da verrutscht nichts beim Schneiden. Vielen Dank an Chrissy (Blog ist inzwischen privat) für den Tipp.

Die Reißverschlüsse habe ich lokal gekauft. Ich habe ewig gebraucht um mich zu entscheiden. Die Reißverschlussanhänger habe ich in im lokalen Bastelbedarf zusammengestellt. Die Verkäuferin war sehr nett und hat mich dabei unterstützt. Ich fand es wesentlich schwieriger Perlen zu kombinieren als Stoffe. So hat jeder seine Spezialgebiete.

Jetzt fehlt nur noch das Binding

Vor dem Nähen bzw. der Anleitung hab ich mich monatelang gescheut …. 82 Seiten für die Bionic Gear Bag und die kleine Minitasche für innen. Ich empfinde den Schreibstil als Zumutung und war sehr froh, dass ich die Anleitung (bis auf die Information zum Zuschnitt) nicht gebraucht habe, da ich beim monatlichen Nähtreffen im Beisein von minimale extravaganz (Link zu ihrer tollen Bionic Gear Bag (Blog ist inzwischen privat) die Tasche genäht habe.

Ich finde es interessant, wie kontrovers und emotional dieses Schnittmuster online kommentiert wird, und das über verschiedene Plattformen hinweg, z.B. Craftsy, YouTube und schlussfolgernd aus den Kommentaren der beiden Plattformen auch in diversen Facebook Gruppen, auch in der der Schnittmuster-Herstellerin.

Insgesamt fand ich das Nähen sehr langweilig. Ich war ewig mit dem Nähen der Reißverschlussfächer beschäftigt. Kleider nähen macht mir mehr Spaß, da gibts mehr Abwechslung. Den Zuschnitt und das Aufbügeln der Einlage habe ich vorm Nähtreffen vorbereitet und dort bin ich dann bis aufs Einfassband fertig geworden (Dauer ca. 7h). Am Abend habe ich dann noch das Binding am Reißverschluss mit der Nähmaschine angenäht. Dabei hatte ich tatkräftige Unterstützung vom Mann, der die Tasche in der Waagrechten gehalten hat (in so Fällen wäre eine im Tisch versenkte Nähmaschine schon sehr praktisch). Alleine wäre mir der Schritt schwer gefallen. Die jeweils zweite Seite habe ich anstatt mit der Nähmaschine mit der Hand genäht.

Im hinteren Fach habe ich noch ein Einschubfach für Kopierfolie hinzugefügt. Dieses ist ca. 10″x 4,5″ groß, mit Einlage G700 verstärkt und der obere Rand mit Binding.
Für die Reißverschlussenden habe größere Stoffstücke gebraucht, da mein Reißverschluss breiter ist als im Schnitt vorgesehen. Die Reißverschlussenden habe ich (aus optischen Gründen) per Hand angenäht.

Extrafach für Kopierpapier
Extrafach von Innen
BionicGearbag in der Makerstote: noch genug Platz für Projekte

Jetzt bin ich gespannt, ob mein zwei-Taschen-Konzept im Vergleich zu meinem bisher seit vielen Jahren bewährten Werkzeugkoffer funktioniert.

Ach ja, wollte euch schon länger mal zeigen, für was ich die „Hebamme“ (auch genannt Hebeplatte, Ausgleichsplatte oder Mehrwegwerkzeug) verwende: Hauptsächlich beim Taschennähen. Die Platte schiebe ich entweder vorne oder hinten unter den Fuß um größere Höhenunterschiede auszugleichen. Ohne die Hebamme würde der Nähfuß ansonsten sehr nach vorne/hinten gekippt sein, was eine unschöne Naht als auch Transportprobleme zur Folge haben könnte. Bei meiner Pfaff Performance 5.0 war das Werkzeug schon dabei. Scheint bei vielen Nähmaschinen so zu sein. Alternativ kann wohl auch ein gefalteter Karton oder ähnliches verwendet werden.

Schnittmuster: BionicGearbag von Sally Thompson
Material: H640, 2x Echino Kokka Stoffe, Robert Kaufman, die meisten Stoffe von Frau Tulpe, von Patchwork lokal und Reste von anderen Projekten, Gewebeeinlage G740, breiter Reißverschluss (teilbar, weil die Farbe so gut gepasst hat), 4x normale Reißverschlüsse, Perlen und Co für die Reißverschlussanhänger
Änderungen: Binding zweite Runde + Reißverschlussenden mit der Hand, Zusatzfach am Ende, Zippertab breiter.
Fazit:Von der wirklich furchtbaren Anleitung abgesehen, finde ich den Schnitt sehr gut. Es passt wahnsinnig viel rein. In der Tasche herrscht eine wunderbare Ordnung und ich finde meine Sachen mit einem Griff. Was ich vermisse, ist mein 30cm Lineal, das war bisher im Werkzeugkoffer, hier passt es nicht rein, es wohnt jetzt in der Makerstote.

14 Kommentare

  • Luzie

    26. Dezember 2017 um 17:58

    Nein, ich habe noch keine!
    Ich finde sowohl Deine Bionic Gear Bag als auch die Makers Tote sehr gelungen und muss mir das alles in Bielefeld (Du bist doch dabei, oder?) genauer ansehen. Im Moment "arbeite" ich mit einer Tupperdose für den Kleinkram und einer stabilen 1,- Einkaufstasche vom DM für alles andere…schön ist das ja eher nicht.

    LG luzie

    1. Muriel

      1. Januar 2018 um 20:52

      Hi Luzie,
      ja, ich bin auch wieder in Bielefeld dabei. Gerne kannst Du Dir beides dann anschauen. Ich habe dem "Bionic-Gearbag"-Hype auch lange widerstanden – vielleicht kriegen wir Dich ja in Bielefeld 🙂
      Lieber Gruß,
      Muriel

  • 500 days of sewing

    26. Dezember 2017 um 21:18

    Zur Anleitung muss aber gesagt sein, dass sie hauptsächlich furchtbar ist / scheint, weil sie so lang ist und so viel blabla enthält oder? Nicht, dass sich nun keiner mehr ran traut 😉 Ich weiß dass viele einen Heidenrespekt vor der Tasche haben. Muss man aber ja nicht. Die Anleitung ist leicht verständlich nur eben zu lang und das Nähen der Tasche dauert eine gefühlte Ewigkeit, ist aber bis auf den ganzen Murks am Ende unter die Maschine zu kriegen auch sehr leicht.
    Deine Tasche find ich super, das weißt du ja.
    Ich bin mit meiner nicht mehr so glücklich und werde wohl oder übel auch irgendwann noch mal ran müssen eine neue, schönere zu nähen. Vielleicht auch passend zu meiner Maker’s Tote. Das finde ich bei deiner so toll ��
    Viele Grüße, Melanie

    1. Muriel

      1. Januar 2018 um 20:56

      Hi Melanie,
      ja, das schlimme an der Anleitung ist, dass sie einfach nicht zum Punkt kommt. Es interessiert mich nicht, welche anderen Projekt sie mit dem Stoff, den sie verwendet, eigentlich nähen wollte. Würde sich die Anleitung auf die wirklich fürs Nähen relevate Punkte beschränken, wäre diese sicherlich um einiges kürzer. Ich wollte jetzt niemand Angst vor der Anleitung machen. Schwierig ist es nicht, es ist nur eine Herausforderung die relevanten Textteile in der Anleitung ausfindig zu machen :-). Das Nähen geht dann einfach.

      Deine Maker´s Tote ist so klasse geworden. Eine passende Bionic Gear Bag hätte schon was und die Anleitung kennst Du ja eh schon.

      Lieber Gruß, Muriel

  • schildkroete

    27. Dezember 2017 um 18:27

    Die ist aber echt toll geworden! Würde mir auch gefallen, mir fehlt z.Z. aber die Lust. So eine "Henamme" hab ich auch, aber noch nie benutzt.
    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Muriel

      1. Januar 2018 um 20:57

      Hi Sabine,
      danke für deinen lieben Kommentar. Bei mir hat es auch wenig gedauert, bis ich mich dazu aufraffen konnte. Jetzt freue ich mich jedes Mal beim Nähen darüber.
      Probiere deine Hebamme beim nächsten schwierigen Nahtübergang (Dick zu dünn oder umgekehrt) einfach mal aus.

      Lieber Gruß,
      Muriel

  • carola naehkatze

    30. Dezember 2017 um 11:48

    Ich finde den Schnitt und deine fertige Tasche ganz toll und sie ist sicher auch sehr praktisch. Allerdings scheue ich mich auch vor der vielen Arbeit und frage mich, ob ich sie wirklich zu Ende nähen würde. Sie viele Stunden Arbeit, die ich auch für ein Kleid oder so nutzen könnte. ;-)) Dennoch bin ich jetzt auch ein bisschen neidisch auf dein tolles Exemplar. Viele Grüße Carola

    1. Muriel

      1. Januar 2018 um 20:58

      Hi Carola,
      ja, ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Deswegen hat es bei mir auch so lange gedauert bis ich den Schnitt genäht habe. In der Zeit könnte man wirklich locker mind. ein Kleidungsstück nähen 🙂
      Lieber Gruß,
      Muriel

  • Oma macht das schon

    1. Januar 2018 um 20:18

    Ganz wunderbar ist deine Bionic gear, den Schnitt hatte ich mir schon vor der Sew together bag gekauft, allerdings hab ich nur die STB genäht.
    Stoffe hab ich inzwischen auch hier, allerdings graußt es mich ein bisschen, denn an der STB hab ich schon 2 komplette Tage genäht und die Bgb ist noch ein bisschen aufwändiger.
    Liebe Grüße
    Nähoma

    1. Muriel

      1. Januar 2018 um 21:01

      Hi Nähoma,
      ich denke, wenn Du die STB schon genäht hast, sind es bei der Bionic Gear Bag doch nur noch eine zusätzliche (kleinere) Tasche, oder? Zumindest habe ich das bisher immer als Unterschied zwischen den beiden Schnitten ausgemacht. Bei der Bionic Gear Bag gefällt mir die vordere Ablagefläche – die nutze ich inzwischen jedes Mal beim Nähen.
      Wenn Du schon die STB genäht hast, bist Du ja schon warm gelaufe, da würde die Bionic Gear Bag sicherlich nicht lange dauern.

      Lieber Gruß,
      Muriel

  • Nach der Schwesternhochzeit: Ein Projekt nur für mich – Nahtzugabe5cm.de

    7. November 2018 um 21:51

    […] Inzwischen gibt es noch eine dazugehörige Bionic Gear Bag. […]

  • Katharina

    6. März 2019 um 12:14

    Tolle Tasche! Wo kann man denn das Schnittmuster für die Bionic Gear Bag erwerben? Vielen Dank!

    1. Muriel

      6. März 2019 um 13:19

      Hi Katharina, früher gab es das mal bei Craftsy. Ob es dort noch verfügbar ist, weiß ich nicht. Gruß Muriel

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