Schwesternhochzeit: Fliege und Einstecktuch

Passend zum Schwestern-Standesamtkleid hat sich der Bräutigam eine Fliege gewünscht. Ich hatte bis dahin noch nie eine richtige Fliege genäht, aber wofür hat man seine Nähfreundinnen?  Kunterkatha  hat mir ein Nähbuch (hab mir leider den Namen nicht aufgeschrieben) ausgeliehen. Dort war ein Schnitt für eine Fliege enthalten, und zwar eine mit Verschluss. D.h. einmal Fliege binden und gut ist. An- und ausgezogen wird das gute Stück über den unter dem Hemdkragen versteckten Verschluss.

Als Stoff habe ich petrolfarbene Dupion-Taftseide des Brautkleids genommen. Die Seide hatte von sich aus schon einen guten Stand, so dass ich keine weitere Einlage aufbügeln musste.

Das Nähen ging fix, allerdings war das Wenden ein großer Kraftakt und ohne die Hilfe vom Mann hätte ich das Ding in die Ecke gepfeffert. Die Anleitung sieht vor, die Wendeöffnung nicht an den breiten Teilen zu machen, sondern in dem schmalen Bereich, was das Wenden wesentlich komplizierter gemacht hat.

 

Fliegenverschluss

Die Suche nach dem Fliegen-Verschluss gestaltete sich allerdings als sehr schwierig. Ich habe keine deutsche Bezeichnung dafür gefunden und so blieb meine Suche in deutschen Shops erfolglos. Ich wurde dann über Etsy in einem spanischen Shop fündig. Auf Englisch heißen die Verschlüsse „Bow tie hardware“.

Passend zur Fliege habe ich dann noch ein Einstecktuch genäht. Ich dachte bisher, Einstecktücher haben immer die gleiche Größe, aber weit gefehlt. Je nach geplanter Faltung gibt es da verschiedene Größen. Schlussendlich habe ich mich an einem vorhandenen Einstecktuch vom Bräutigam orientiert. In eine Ecke des Tuches habe ich die Initialen vom Brautpaar und ihr Hochzeitsdatum genäht. Für so Sachen ist meine neue Nähmaschine (Pfaff Performance 5.0) echt nicht schlecht.

Die Lumpenlampe war sehr hilfreich beim Rollsaum

Vor dem Saum mit dem handrollierten Saum hatte ich Respekt, hatte so was noch nie gemacht und sooo filigrane Arbeiten liegen mir nicht unbedingt. Sehr hilfreich fand ich dieses Video von Ami Simms.

Der handrollierte Saum wäre mit einer dünneren Nadel und dünnerem bzw. Seidenfaden sicherlich noch schöner geworden, aber auch so finde ich es für meinen ersten Saum dieser Art als gut geworden.

 

Weitere Nähprojekte rund um die Hochzeit findet ihr unter dem Tag „Schwesternhochzeit“.

4 Kommentare

  • Sandra

    23. Oktober 2017 um 6:08

    Wunderschön! Ich bin ganz begeistert von der Stickerei auf dem Einstecktuch. Wirklich eine tolle Idee.
    LG, Sandra

    1. Muriel

      14. November 2017 um 17:05

      Hallo Sandra,
      vielen Dank für deine liebe Rückmeldung.
      Lieber Gruß,
      Muriel

  • Nach der Schwesternhochzeit: Ein Projekt nur für mich – Nahtzugabe5cm.de

    29. Juli 2018 um 17:54

    […] mit Fokus nur auf die Projekte für die Hochzeit meiner Schwester (ihr Standesamtkleid, Handtasche, seine Fliege & Einstecktuch, das Kleid meiner Mutter sowie meine beiden Kleider (fürs Standesamt, für die kirchliche […]

  • #2018DIYdontbuy – Januar: Mein dunkles Geheimnis – Nahtzugabe5cm.de

    7. März 2023 um 16:19

    […] bezeichnen und dennoch lerne ich immer wieder Neues. Das finde ich sehr spannend (z.B. handrollierte Säume). Nähtechnisch habe ich für dieses Jahr keine konkreten Pläne – das entwickelt sich einfach […]

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