Nähbloggerinnentreffen in Stuttgart – so war’s und Infos zum neuen Kleid

Seit Monaten fieberte ich dem diesjährigen Nähbloggerinnentreffen in Stuttgart entgegen. Am vergangen Wochenende war es endlich soweit. Insgesamt 33 Teilnehmerinnen (mit und ohne eigenen Blog) haben an dem von Sabine, Elsa und mir organisierten Treffen teilgenommen. Wir waren eine schöne Mischung aus „alten“ Hasen (war schließlich schon das dritte Treffen) und neuen Gesichtern.

Das Orgateam: Elsa, Sabine und ich

Man meint ja, als Organisatorin kann man nicht mehr überrascht werden, aber Sabine hatte für alle Teilnehmerinnen Bonbons mit unserem Logo dabei. Ich war begeistert.

Unsere Bonbons

In diesem Jahr waren wir wieder im Stoffmarkt sowie bei Stoff-Ideen. Vor dem Vortrag bei A. Berger hatten wir noch Zeit und sind spontan noch zur „besten Eisdiele in Stuttgart“ (da waren sich die Stuttgarter einig), und ich muss sagen es war schon sehr lecker, aber wir haben dort doch für ne ganz schön lange Schlange gesorgt. 🙂

Der Vortrag bei A. Berger, in diesem Jahr über Einlagen, war wieder sehr interessant. Für mein Film- und Serien Sew Along-Kleid habe ich mir zwei für mich neue Einlagen für den Kragen mitgenommen. Leider habe ich mir nicht aufgeschrieben, wie diese heißen. Auf jeden Fall waren es keine Standardeinlagen, die ich in meinem doch schon recht großen Nähladen bekomme.

mein Mitbringsel

Ich hatte mir vorgenommen, dass ich mir keinen Stoff kaufe, und habe die dadurch frei werdende Zeit sinnvoll genutzt und habe andere zum Stoffkauf verführt. 🙂 Im Endeffekt musste dann doch ein Stoff mit, allerdings ist der nicht für mich, sondern für meine Schwester, und das zählt doch dann nicht, oder? 🙂

Bei mir ist es zur Zeit sowohl auf der Arbeit als auch Privat recht stressig und der gemeinsame Tag war wie Urlaub für mich. Vielen Dank an alle, die dabei waren. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr.

Sabine hat keine Kosten und Mühen gescheut und hat sich thematisch passend „tätowiert“ 🙂

So und nun noch zu meinem Stuttgart-Kleid:

Wie im letzten Jahr haben wir im Vorfeld einen kleinen Sew-Along veranstaltet. Schließlich müssen die (in Stuttgart) gekauften Stoffe auch mal verarbeitet werden und das fällt, zumindest mir, in Gesellschaft wesentlich leichter.
Ich hatte vier Schnitte und vier Stoffe in der Auswahl (siehe Link oben) – geworden ist es das Simplicity 2174, naja wenigstens zum Teil.

Von der Version, welche ich nähen wollte, gab es auf dem Schnittmusterumschlag kein Foto, sondern nur eine technische Zeichnung. Stört mich eigentlich nicht. In dem Fall wäre es aber gut gewesen, wenn ich vorher eine Onlinesuche nach genähten Versionen des Schnittes gemacht hätte. Dann hätte ich gesehen, dass der auf der Zeichnung ausgestellte Rock eher eine schmale A-Linie ist und der Ausschnitt sehr „zu“ ist.

Vom ersten Probeteil war ich echt enttäuscht. Den Ausschnitt hatte ich gleich geändert und größer gemacht vorne um 1,5cm und hinten anstatt dem hochgeschlossenen einen runden tieferen, auch für wärme Temperaturen geeigneten Rückenausschnitt genommen.

Eigentlich nähe ich meine Kleider bevorzugt ohne Ärmel, da ich so die Kleider eher übers ganze Jahr tragen kann. Wenn’s kühler ist, mit Jäckchen/Bolero drüber und ansonsten ohne. Dieses Mal wollte ich mal wieder eine „Arm-Variante“ ausprobieren. Leider konnte ich meinen Arm auch nach mehreren Änderungen am Ärmel nicht gut bewegen und so wurde es wieder eine ärmellose Variante.

Erstes Probeteil, Ausschnitt schon geändert. Rockteil noch Original

Der SimplicityRock war mir wesentlich zu schmal, so was trage ich inzwischen gar nicht mehr gerne. Um mir größere Änderungen am Schnitt zu sparen, habe ich die Gelegenheit genutzt und endlich mal „den“ 2012er Burda Rock genäht (schöne Varianten gibt es u.A. bei Lotti (vom LiebeFreundinnen Blog),  Yacurama (Blog inzwischen offline) und Anmasiii). Dieser Rock steht seit dem Erscheinen des Heftes auf meiner Wunschliste.

Wiedermal musste ich feststellen, dass ich das Burdastyle-Nähdeutsch nicht gewöhnt bin. Ich hatte keine Ahnung was die mir beim Nähen der Tasche sagen möchten und so habe ich einfach mal genäht – hat ohne Probleme geklappt.

Von dem Taillenmaß haben beide Schnitte sehr gut aneinander gepasst. Ich musste nur noch die Nähte am Rock so verschieben, dass diese zum Oberteil (Seitennähte und Prinzessnähte) passten. Diese Änderung habe ich nur am Schnitt gemacht und dabei ist mir wohl ein Fehler unterlaufen, denn ich musste das „Side Back“ Rockteil (da ich meist englische Schnittmuster nähe, fallen mir oft nur die englischen Begriffe ein) ziemlich einhalten, damit ich dieses an das kürzere Oberteil bekomme. Solche Punkte ärgern mich, hätte ich doch einfach nach der Änderung die Strecken nochmal vergleichen können

Die Paspel am vorderen Ausschnitt hat mich einige Nerven gekostet und besser habe ich die Ecken einfach nicht hin bekommen.

der neue Plan= oben Simplicity unten Burdastyle

Passend zum Kleid habe ich noch einen einfachen Gürtel mit vier Druckknöpfen genäht. Diese Art von einfachen Gürtel trage ich gerne und habe inzwischen einige verschiedenfarbige im Schrank.

Das Simplicity Schnittmuster hatte ich mal von einem Tauschtisch mitgenommen. Beim Auspacken fiel mir ein orange gemustertes Stück Stoff aus dem Schnittmusterumschlag. Von dem Muster sowie der Farbe habe ich spontan auf Sabine (langsame Schildkröte) getippt. Als sie dann am Samstag erzählt hat, dass sie ihre Schnitte in der Regel immer ausschneidet anstatt abzupausen, hab ich sie dann doch mal gefragt, ob das vielleicht mal ihr Schnitt war und wir kamen zum Schluss, dass ich den Schnitt wohl von ihr habe. 🙂 Ist das nicht ein toller Zufall, dass ich zum Treffen „ihr“ Kleid getragen habe? Inzwischen habe ich ihre Variante des Schnittes auf ihrem Blog gefunden. Es ist vom Blümchenmonat Mai 2013.

In der Regel vernähe ich am liebsten gemusterte Stoffe und tue mich besonders beim Kauf mit einfarbigen Stoffen sehr schwer. Diese erscheinen mir im Vergleich immer recht langweilig. Aber bei dem Kleid gefällt mir das „langweilige einfarbige“ sehr gut. Wer weiß, vielleicht könnte ich mich daran gewöhnen.

Schnitt: Oberteil Simplicity 2174 und Rockteil Burda 5/2012 Modell 106B, Gürtel: Rechteck
Material: uni Baumwolle (Kokka oder Robert Kaufman) (Frau Tulpe, gekauft zusammen mit meiner liebsten Chrissy in Berlin letztes Jahr), Batist (Oberteilfutter) von Frau Tulpe, Veneziafutter, selbst hergestellte Paspel, nahtverdeckter Reißverschluss
Änderungen: Oberteil: Ausschnitt vorne/hinten tiefer, Prinzessnähte vorne/hinten angepasst // Rock: ohne Knopfleiste d.h. vordere Mitte im Bruch zugeschnitten, Nähte so verlegt, dass diese zu den Nähten am Oberteil passen.
Änderungen fürs nächste Mal: „Side Back“-Rockteile an Oberteil anpassen und Rückenausschnitt einen Tick höher
Fazit: Ich liebe dieses Kleid. Fühle mich super wohl darin und bin sicher, davon nähe ich noch weitere Versionen.

Die anderen Teilnehmerinnen dieses Sew-Alongs bzw. Berichte für das Nähbloggerinnentreffen findet ihr bei Sabine auf dem Blog.Vielen Dank an meine beiden tollen Mitorganisatorinnen.

PS: Meine Blogpost vom ersten Treffen (2015) sowie vom letzten Jahr.

16 Kommentare

  • Nordendstück

    31. Mai 2017 um 5:20

    Dein Kleid ist wunderbar geworden. Tolle Farbe. LG Anja

  • Elsa

    31. Mai 2017 um 5:37

    Es war wirklich sehr schön – für mich auch die perfekte Auszeit zwischendurch. Langweilig ist dein Kleid definitiv nicht. Ich bin ja immer noch ganz begeistert von den Taschen. 🙂
    Liebe Grüße
    Elsa

  • Nria

    31. Mai 2017 um 5:45

    Einfach toll! Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, einen Rockschnitt als Kleider-Rockteil zu verwenden; nach dem Verlängern von Blusen hört meine Fantasie irgendwie auf *gg*
    Ich finde die Kombi super. Und ja, der einfarbige Stoff ist die beste Wahl dafür. Ich greife beim Kaufen auch lieber zu Mustern, die sind halt interessanter als so ein schnöder Unistoff, aber manchmal ists einfach die bessere Wahl.

  • Januarkleider

    31. Mai 2017 um 10:44

    Das Kleid ist superschön, die Passform stimmt und es sieht wirklich perfekt genäht aus, nicht nur auf dem Foto. Es war eine gute Idee, das Rockteil auszutauschen.
    Mir hat das Treffen in Stuttgart sehr gut gefallen, ich hoffe, nächstes Jahr gibt es wieder eines.
    LG
    Susanne

  • Anonym

    4. Juni 2017 um 16:41

    Das Kleid fand ich auch wunderschön – ach was, das ganze Treffen war schön – und die Bonbons waren der Knaller. Den letzten habe ich gestern aufgefuttert, auch wenn ich mich zunächst gar nicht getraut hab, sie auszupacken, weil sie so liebevoll eingepackt waren. Aber als der erste gegessen war, gab's kein Halten mehr.

    Vielleicht fahre ich in ein paar Wochen nochmal nach Stuttgart – in zwei Stunden ist man ja ruckzuck da. Und dann geht's nochmal zu A.Berger. Diesen Laden liebe ich total.

    Und jetzt bin ich auf Deinen nächsten Beitrag beim FUSSA von Alexandra gespannt.

    LG
    Ulrike

  • MindLess

    7. Juni 2017 um 18:27

    Du sahst bezaubernd aus! Und ja, ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, einen Rock an ein Oberteil zu fusionieren und daraus ein Kleid zu machen. Manchmal ist man eben doof!

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  • Film- und Serien Sew-Along 2017 Teil 3: Zwischenstand – Nahtzugabe5cm.de

    7. März 2023 um 10:59

    […] Den Rockteil habe ich dran gebastelt. Es ist „der“ Burdarock (5/2012 116) an dem ich die Nähte entsprechend der Nähte am Oberteil verschoben habe. Diesen Rockschnitt habe ich vor kurzem auch schon für mein Stuttgarter-Bloggerinnentreffen-Kleid verwendet. […]

  • Weihnachtskleid-Sew-Along Teil 1: Inspiration „Wir haben so viele Ideen!“ – Nahtzugabe5cm.de

    7. März 2023 um 16:22

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