Weihnachtskleid-Sew-Along Teil 4: 6 Tage vorm Finale wird endlich zugeschnitten
Oma-Gedenk-Kleid Variante A aus dem dunkelroten Stoff im Hintergrund mit evtl. anderem Ausschnitt, anderen Ärmeln und die Taschen stehen auch zur Diskussion. |
Am Sonntag steht schon das Finale des Weihnachtskleid-Sew-Alongs an. Diese schöne jährliche Aktion wird auch in diesem Jahr wieder durch die MeMadeMittwochCrew „angeführt“.
Mein Projekt ist ein Oma-Gedenk-Kleid, genäht auf ihrer Nähmaschine und nach einem von ihr geerbten Schnitt.
Nachdem ich die letzten drei Treffen im Probekleid-Stadium verbracht habe (insgesamt gab es 2 Probekleider), ist der Schnitt inzwischen so angepasst, dass ich endlich zuschneiden konnte.
An dem letzten Probekleid habe ich noch ein paar Punkte verbessert:
- Armausschnitt weiter in Richtung Schulter verschoben
- Taschenbeutel vergrößert
- Rocksaum, welcher hinten kürzer war als vorne, auf eine Länge gebracht
- die Seitennaht ist im unteren Bereich nach hinten gekippt (siehe Fotos im Post vom letzten Probekleid). Mittels eines Lots habe ich eine gerade Linie eingezeichnet und das hintere sowie vordere Schnittteil dementsprechend angepasst.
- der eher hoch geschlossen Ausschnitt wurde Freischnauze durch Mann etwas weiter eingezeichnet (vorne und hinten). Meine Versuche, das im liegenden Zustand selbst zu machen, haben nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Im angezogenen Zustand war´s viel leichter.
- Beim ersten letzten Treffen bereits geändert: Armaussschnitt und Ärmel gegen einen „modernen“ Ärmel getauscht, vordere Prinzessnähte noch einen Tick rausgelassen.
Nähmaschine mit Kölner-Dom-Stecknadelkissen und vorbereitete Taschenklappen (in echt ist die Kontrastabsteppung gerade) |
Während ich das Probekleid noch komplett an meiner normalen Nähmaschine (Gritzner 6152) genäht habe, nähe ich das eigentliche Kleid an der 60er-Jahre-Nähmaschine meiner Oma.
Die gute Dürkopp hat damals sehr viel Geld gekostet und meine Oma war sehr stolz darauf. Früher konnte die auch (rudimentär) sticken, die Funktion ist aber schon etliche Jahre defekt. An Stichen kann die Nähmaschine Geradstich und Zickzack. Für dieses Projekt also vollkommen ausreichend. Der Fuß für den nahtverdecken Reißverschluss und ein Paspelfuß sind auch vorhanden. Es könnte also klappen, dass ich das ganze Projekt auf der alten Lady nähe.
Futterkleid auf Puppe (Puppe hat nicht meine Maße) und Schulterabnäher (hinten) |
Inzwischen ist das Futterkleid bis auf die Rückennaht fertig. Den dünnen Futterstoff auf der Nähmaschine zu nähen war ganz schön tricky, da der Stoff, wenn die Nadel und der Fuß beim Nähen nach oben gehen, doch recht ordentliches Spiel hat und versucht, nach links/rechts zu flüchten. Super gerade sind die Nähte deswegen nicht geworden aber es ist noch im vertretbaren Rahmen. Auch das Ärmel einnähen ging relativ gut.
Der Oberstoff ist auch schon zugeschnitten und alle Abnäher sind genäht. Es muss also nur noch zusammengenäht werden. Durch die beiden Probekleider habe ich den Schnitt schon zweimal genäht, da sollte das dritte Mal eigentlich recht fix gehen.
Bin noch am überlegen, ob ich die vordere Prinzessnaht auch noch mit dem Kontrastgarn absteppe, wie bei den Taschenklappen. An den Ausschnitt und die 3/4-Ärmel kommen noch dunkelblaue Paspeln.
Alles in allem sollte ich mit dem Kleid bis zum Finale fertig werden.
Die anderen fleißigen Weihnachtskleid-Sew-Along-Teilnehmerinnen findet ihr auf dem MeMadeMittwoch-Blog.
5 Kommentare
Anonym
16. Dezember 2015 um 18:25
Das ist wirklich ein schönes Gedenk-Projekt: Omas Schnittmuster auf der Oma-Nähmaschine! Erstaunlich, dass das Modell bereits ein Füßchen für nahtverdeckten Reißverschluss hatte. Das habe ich an meiner alten Lady echt vermisst! Ich wünsche Dir noch entspanntes Nähen und gutes Gelingen! LG von Mrs Go
Muriel
17. Dezember 2015 um 11:21
Hallo Mrs Go,
dein Kommentar hat mich stutzig gemacht und ich habe mir das "nahtverdeckte" Füßchen nochmal angeschaut, nach genauer Begutachtung könnte es auch ein Paspelfüßchen sein.
Bei meiner normalen Nähmaschine verwende ich den nahtverdeckten Reißverschlussfuß für Paspeln. Mal sehen, ob das auch anders rum funktioniert.
Lieber Gruß, Muriel
Lottie
17. Dezember 2015 um 6:15
So eine schöne Idee mit der Oma. Und der Schnitt ist auch toll, ich mag 60er Kleidchen sehr. Die Farbe natürlich auch, eine meiner Lieblingsfarben 🙂 Ich bin sehr gespannt auf das Kleid! Das Probekleid sieht ja schon sehr toll aus und mit all den Anpassungen noch wird es bestimmt super.
Sewing Galaxy
17. Dezember 2015 um 12:00
das kommt mir sehr bekannt vor.
ich ahbe mir vor jahren eine singer 401G aus dem jahr 1960 aus nostalgischen gründen gekauft, damit ich vintage-projekte mit vintage-nähmashcine nähe.mittlerweile nähe fast alles,was besonders fein ist und die meisten baumwollprojekte(bussines-hemden meines mannes, blusen) nur auf der,weil ihr grader stich wirklich perfekt ist und meine halbprofessionelle Bernina nicht dagegen ankommt!in diesem sommer habe ich sie sogar noch mal auf herz und nieren prüfen lassen,zahnräder neu justiren lassen -das hat sie noch tick leiser und geschmeideiger gemacht-das war mir wert.
jeder profi wird dir sagen, dass die maschinen von damals besser nähen und mehr wert sind als die teure neuen. nicht umsonst kriegt man bestimmte pfaffserien -exemplare nicht für unter 300€.sowas wird heute überhaupt nicht mehr gemacht-in diesem punkt sind sich alle tehcniker einer meinung:-)
daher kann ich dir nur raten, auf der alten maschine mehr zu nähen und sie richtig zu geniessen, bei allen projekten,die das zulassen:-)
weiterhin viel spass mit deinem projekt!
neko
19. Dezember 2015 um 21:10
Das Oma-Gedenk-Kleid ist doch eine nette Idee. Ich bin auf Tragefotos morgen gespannt.
LG neko