12-Tops-Challenge: Der letzte Monat

Mein Dezember Oberteil

Heute ist leider schon der letzte Tag der wunderbaren 12-Tops-Challenge von Santa Lucia Patterns. Es ging darum, dass jeden Monat ein neues Oberteil genäht wird. Dieser schöne Sew-Along mit mich nun das ganze Jahr über begleitet. Teilweise wusste ich schon am Monatsanfang, was ich nähen würde, teilweise war ich auf dem letzten Drücker, aber bis auf einen Monat war ich jeden Monat mit viel Freude dabei.

Am Anfang des Jahres hatte ich mir einige schon lange angehimmelte Oberteilschnitte rausgesucht, etliche davon konnte ich im vergangenen Jahr angehen. Ein paar haben es verdient, da ich diese schon lange mal nähen wollte, eines hat sich als für mich nicht geeignet erwiesen, aber durch die Aktion konnte ich die endlich von meiner „Noch-unbedingt-zu-nähen“-Liste streichen – mehr Platz für andere Schnitte.

Nettie Body und Hollyburn Rock

Bevor ich Euch einen Überblick über mein „12-Tops-Challenge“-Jahr gebe, noch kurz zum Dezember-Oberteil. Hatte mir erst überlegt, ob ich mir einen neuen Schnitt aussuchen soll, aber dann gedacht, wie kann ich ein Jahr besser beenden, als mit dem Schnitt, der bei mir zur Zeit rauf und runter getragen wird … dem Nettie Body-Schnitt von ClosetCaseFiles. Von dem Schnitt habe ich inzwischen schon vier Versionen (Version 1 sowie 2 – 4). Das Dezember-Oberteil ist Variante Nr. 5, angepasst an die Jahreszeit mit langen Ärmeln.

Wie man sieht fehlt ein Stück

Den Stoff habe ich beim Bloggertreffen in Bielefeld bei Stoff und Stil entdeckt. Leider habe ich dort nur 80cm gekauft und da hat das lange hintere Schnittteil nicht ganz drauf gepasst, das musste ich im Schrittteil leider stückeln, aber da unten sieht es ja keiner.
Dass ich das Schrittteil einen Tick schmaler machen wollte, ist mir aber leider erst zu spät wieder eingefallen. Naja, dann eben beim nächsten Mal.
Beim Zuschneiden ist mir ein kleiner Fauxpas unterlaufen. Statt für links und für rechts habe ich beide Ärmel für die gleiche Seite gemacht. Dank Stoffknappheit konnte ich keinen neuen zuschneiden, so musste ich den falschen auch verwenden und annähen. Aber am fertigen Body sieht man davon nichts. Puh, Glück gehabt. 🙂

Zu meiner eigenen Verwunderung habe ich in dem Farbton bisher noch
nichts im Kleiderschrank. Mal sehen, ob ich da im nächsten Jahr noch was
passendes produzieren kann. Immer nur einen Rock dazu ist auf Dauer
auch etwas langweilig.

Schnitt: Nettie von Closet Case Files, Variante mit Scoop Front und High Back
Material: Viskosejersey von S+S, Baumwolle, Druckknöpfe, durchsichtiges Framiltonband
Änderungen: Ärmel gekürzt, Rückenteil anstatt Bruch mit Mittelnaht.
Fazit: Zusammen mit dem Hollyburn-Schnitt ist das mein Lieblingsschnitt des Jahres.

Weitere Infos zum Rock gibt es in dem Hollyburn Post.

Nun aber zu meinem 12-Tops-Challenge-Jahresrückblick. Ich bin positiv überrascht, dass ich es geschafft habe, bei der langen Aktion so gut am Ball zu bleiben. Das Gute war, dass ich mir in der Regel einfache Schnitte rausgesucht habe. Schließlich wollte ich gut kombinierbare Oberteil nähen und nicht noch mehr „Einzelstücke“.

Anmerkung: Aus Platzgründen gibts die Fotos im Miniaturformat  – anklicken und diese werden größer

Januar – Donna Karan

Im Januar habe ich mich an einen schon lange gehüteten Donna Karan-Schnitt gewagt, mit dem Resultat, dass ich den Schnitt nicht mehr nähen werde. Das Oberteil in der für mich ungewohnten Farbkombination Olivgrün und Dunkelblau trage ich eher unregelmäßig und dann nur, „weil grad nichts anders passt“. Auch in einer anderen Farbkombination wären wir wahrscheinlich keine Freunde – die kreativ schräg nach hinten auf den Rücken verlegte Seitennaht irritiert sowohl mich als auch Nicht-Nähende, es fühlt sich an und sieht so aus, als wäre die Seitennaht verrutscht.

Februar – Onion

Im Februar habe ich das erste Mal einen Onion-Schnitt ausprobiert. Ich habe kein Wort der dänischen Anleitung verstanden, dennoch ist das Oberteil was geworden. Leider hat sich der Stoff als nicht so geeignet erwiesen. Den nur in eine Richtung dehnbaren Jersey hatte ich vor Ewigkeiten vom Karstadt und war eigentlich kurz vorm Aussortieren, dachte er wäre gut für das Projekt. Jetzt darf ich halt immer zuppeln. Für die Fake-Knopfleiste habe ich zwei von meiner Oma geerbte Knöpfe mit eingesetztem Glitzerstein verwendet. Leider hat sich inzwischen einer der beiden Steine verabschiedet und ich müsste die Knöpfe austauschen.

März – Vogue

Im März stand mir der Sinn nach einem Oberteil aus Webstoff und so habe ich einen meiner Vogue-Blusenschnitte ausprobiert. Blusen waren für mich eigentlich kein Thema, hatte das Gefühl, das passt nicht zu mir. Positiv bestärkt durch den Stoffwechsel und dem Vorschlag von Frau Nahtzugabe, bei dem ich mich an eine Deer&Doe-Bluse gewagt habe, wollte ich mein Glück noch mal versuchen. Das war leider nicht so erfolgreich. Was sowohl an der Schnittauswahl als auch an meiner Stoffwahl lag. Der von mir ausgesuchte Stoff war einen Tick zu fest für eine Bluse, ein leicht weicher Fall wäre besser gewesen. Die Bluse fühlt sich irgendwie komisch an und weil ich damals beim Probeteil den Kragen nicht angenäht hatte, ist mir nicht rechtzeitig aufgefallen, dass der zu weit vom Hals weg war. Am fertigen Stück stört es mich jetzt. Den Schnitt werde ich wahrscheinlich nicht mehr nähen, habe noch etliche andere vielversprechendere Blusenschnitte.

April – Ottobre

Im April habe ich dann ergänzend zu der März-Bluse noch ein Untendruntertop genäht, da die Bluse je nach Blickwinkel Einblicke gewährt hat. Die Blusenpaspel hatte ich aus blau-weiß gepunktetem Stoff selber gemacht und von dem war noch etlicher Stoff übrig. Aus den Resten habe ich mir ein Trägertop aus der Ottobre genäht. Im Nachhinein ärgere ich mich ein bisschen, dass ich keine richtigen Stoffträger gemacht habe, sondern nur BH-Trägergummi verwendet habe, so ist das Top leider dazu bestimmt, ein Untendrunter-Top zu bleiben. Vielleicht kann ich mich irgendwann mal aufraffen und noch richtige Träger dran machen, dann wäre das Oberteil ein tolles Sommerteil.

Mai – Schnittquelle

Im Mai war ich sogar mit 2,5 Tops am Start. Woher ich die Zeit dazu hatte, kann ich mir jetzt nicht mehr erklären.
Zum Einen habe ich einen Schnittquelle-Schnitt ausprobiert. Das ärmellose Oberteil hat raffiniert verdrehte Träger. Auch dieses Shirt konnte ich komplett aus Reststoffen nähen. Beim Schreiben dieses Posts fällt mir auf, wie eifrig ich dieses Jahr Stoff abgebaut habe. Ist mir gar nicht so bewusst gewesen. Mit dem Shirt bzw. dem Schnitt bin ich nicht so warm geworden. Durch meine maritime Stoffauswahl (Streifen und Anker) lässt sich das Oberteil nicht gut kombinieren. Vielleicht probiere ich den Schnitt mal in einem Unistoff.

Mai – Burda

Zum Anderen habe ich ein schlichtes türkises langärmeliges T-Shirt genäht, welches noch bedruckt wurde. Post dazu kommt demnächst. Der Schnitt war ein schnödes Burda-T-Shirt-Schnittmuster. Für ein noch zu bedruckendes Shirt eine sichere Bank. Den Stoff habe ich bei meinem Berlinbesuch bei Frau Tulpe mitgenommen, es ist ein etwas dickerer butterweicher Jersey.

Mai – Vogue

Der dritte angefangene Schnitt war wieder ein Vogue-Schnitt. Den habe ich aus Probestoffen genäht und hatte gleich das Gefühl, wir beide passen nicht zusammen. Die raffinierten Fledermaus-Tulpen-Ärmel sahen an mir nach nichts aus und auch die Kommentatorinnen waren der Meinung, das wird nichts. Das halbfertige Shirt wurde entsorgt.

Juni – Schnittquelle

Irgendwas hat mich im Juni geritten und ich habe gleich drei langärmelige Boleros genäht. Das härteste waren die Fotos, welche bei gefühlten 40°C entstanden sind. Sobald es dann wieder kühler war, war ich sehr froh, dass ich die Boleros griffbereit hatte. Der Schnitt ist „Aachen“ von Schnittquelle. Der für mich perfekte Schnitt in Kombination mit meinen auf Taille geschnittenen Kleidern. In meiner Sammlung fehlen noch eine creme/beige sowie dunkelblaue Variante, da warte ich noch auf den passenden Romanitstoff.

Juli – Schnittquelle

Im Juli stand mir der Sinn nach einem grünen Standardoberteil passend zu meinem ersten heiß geliebten Hollyburn-Rock. Der Schnitt sollte sich gut kombinieren lassen, aber auch kein zu langweiliger Schnitt sein. Meine Wahl fiel auf China von Schnittquelle. Der Schnitt hat das Problem, dass die vordere Kante gerne nach vorne klappt. Bei meiner Variante habe ich vorne im Oberteil Stoff weggenommen, um mehr „Spannung“ zu erzeugen, das war zwar besser als bei meinen anderen China-Pullis, aber noch nicht optimal. Beim nächsten Mal probiere ich es mit Framiltonband.

August – Deer &Doe
nicht fertig

Nun zu meinem gescheiterten Monat, dem August. Motiviert durch meine neue Liebe zu Blusen wollte ich mir eine schlichte Prinzessnahtbluse nach einem Deer & Doe-Schnitt nähen. Schon beim Probeoberteil waren viele Änderungen notwendig. Am schlimmsten war aber der Ärmel – wie bei anderen, die den Schnitt genäht haben, konnte ich meine Arme fast nicht heben. Jedoch war mein Versuch, „einfach“ den Ärmel und das Armloch auszutauschen, nicht so erfolgreich. Zusätzlich kam ich noch auf die Idee, dass ich alle Nähte als Kappnähte nähen wollte – „super“ Idee. Im Endeffekt, als die Bluse bis auf die Seitennaht, Saum und Ärmelkappnähte fertig war, habe ich bemerkt, dass ich meinen schon vor ein paar Monaten gemachten „Probeteil-ohne-Kragen-nähen-Fehler“ schon wieder gemacht habe und ich eine Bluse mit viel zu großem Ausschnitt genäht hatte. Das gefiel mir gar nicht, und so wurde die Bluse ein UFO und wartet auf die Entsorgung. Sehr schade um den beim Bloggertreffen Stuttgart ergatterten Stoff. Ein kleines Stückchen habe ich noch übrig.

September –
Onion

Die Pleite hing mir noch ne Weile nach und so wollte ich im September lieber eine sichere Bank nähen und habe Version 2 des Februar Tops genäht. Der Stoff war das Reststück vom Juli-Oberteil. Ein sehr weicher aber nicht zu dünner Jersey, leider weiß ich nicht mehr, von welchem Nadelwelt-Stand ich den Stoff gekauft habe. Bei dieser Version habe ich die Knöpfe im Ausschnitt weggelassen. Gefällt mir so auch sehr gut.

Oktober –
ClosetCaseFiles

Im Oktober habe ich mich an den von mir schon lange angehimmelten Nettie-Bodyschnitt von ClosetCaseFiles gewagt. Warum nur habe ich den Schnitt so lange nicht genäht? Dieser ist der ideale Begleiter zu meinen in der Taille sitzenden Röcken. Bei diesen trage ich das Shirt immer reingestopft und habe mich viel zu lange über ständig rausrutschende Shirts geärgert. Dank Nettie ist damit jetzt Schluss, alles bleibt an seinem Platz und wird schön warm gehalten. Inzwischen habe ich sechs Netties (Tendenz weiter steigend). Den Stoff für meine erste Nettie habe ich in meinem Wien-Urlaub dieses Jahr bei einem Treffen mit Jenny (Sanduhrdesign) gekauft.

November – Burda

Normalerweise hatte ich bei dieser Aktion immer zuerst den Schnitt und habe dann den Stoff dazu ausgesucht. Im November war´s andersrum. Der Stoff, ein leichter sehr dehnbarer Strickstoff, schon 2014 in Stockholm gekauft, wollte endlich mal verarbeitet werden. Lange habe ich überlegt, was man aus so einem Stoff wohl nähen könnte. Oberteil oder Kleid kämen nicht in Frage, der Stoff wäre viel zu dünn und dehnbar gewesen. Dann fiel mir ein älterer taillenlanger Burda-Wickeljackenschnitt in die Hände. Beim Nähen war ich äußerst misstrauisch, ob das was wird. Die Wickelbänder sind 20cm breit und fast 3m lang, das erschien mir doch etwas zu viel des Guten. In Fertig hatte ich nix zu meckern und trage die Jacke sehr gerne und sie lässt sich super kombinieren. Stoff für eine weitere Variante liegt schon bereit.

Mir hat das vergangene Jahr sehr viel Spaß gemacht und gleichzeitig konnte ich effektiv meine schon lange bestehende Oberteilschwäche bekämpfen. Ohne die tolle Unterstützung des Sew-Alongs hätte ich das nicht geschafft. Vielen Dank an Santa Lucia Patterns für die monatliche Motivation.

Die anderen bestimmt ebenso stolzen Sew-Along-Teilnehmerinnen versammeln sich bei Santa Lucia Patterns aufm Blog.

Muriel

10 Kommentare

  • Oma macht das schon

    31. Dezember 2015 um 20:03

    Liebe Muriel,
    eine sehr schöne zusammenfassung,
    auch wenn ich jetzt nicht die Zeit habe,
    alles zu lesen.
    Ich wünsche die einen guten Start ins neue Jahr und freue mich,
    auf das nächste Nähtreffen.
    Liebe Grüße
    Nähoma

    1. Muriel

      31. Dezember 2015 um 22:02

      Liebe Nähoma,
      vielen Dank. Wünsche ich Dir auch.
      Lieber Gruß,
      Muriel

  • schildkroete

    1. Januar 2016 um 10:46

    Erstmal Glückwunsch, dass du durchgehalten hast! Und wirklih schöne Sachen hast du genaäht, dein letzter Nettiebody gefällt mir sehr!
    Alles Gute für´s neue Jahr
    Sabine

  • Rehgeschwister

    1. Januar 2016 um 13:20

    Schöner Überblick!
    Einige Schnitte davon muss ich auch unbedingt versuchen, allem voran Nettie.
    Schade um die Bluse…
    Ein Frohes neues Jahr und liebe Grüße,
    Sandra

  • Knutselzwerg

    1. Januar 2016 um 19:16

    wow! So viele schöne Oberteile! Sehr cool, dass du das durchgezogen hast!
    liebe Grüße
    Knutselzwerg

  • caro bac

    2. Januar 2016 um 9:05

    Tolle Obetreile, schade dennoch, dass sich gerade die Schnitte, die auf den ersten Blick besonders raffiniert erscheinen, als nicht tragbar oder unschön entpuppt haben. LG Carola

    1. Muriel

      2. Januar 2016 um 9:51

      Hallo Carola,
      ja, das hätte ich auch nicht gedacht. Aufm Produktbild sahen die Schnitte so vielversprechend aus.
      Lieber Gruß, Muriel

  • Lottie

    2. Januar 2016 um 10:15

    Wahnsinn, was für ein Output! Besonders gut gefallen mir der Nettie-Schnitt, das Ankertop (unbedingt noch einmal in Uni ausprobieren, sieht toll aus) Und die Wickeljacke.

  • #ProjektBrotundButter – Ich bin auch dabei – Nahtzugabe5cm.de

    28. Juni 2018 um 20:35

    […] meiner seit Monaten andauernden Liebe zum Nettie Body-Schnitt brauche ich wohl nichts mehr sagen. Dieser Schnitt ist für mich die Entdeckung des Jahres. Ideal […]

  • 12-Tops-Oberteil Challenge: Update zum Mai-Oberteil – Nahtzugabe5cm.de

    27. Dezember 2018 um 18:23

    […] letzten Jahr war ich bei dem Ganzjahres-Oberteil-Sew Along “12-Tops-Challenge” von Santa Lucia Patterns dabei. Im Mai hatte ich mir ein normales einfarbiges Oberteil genäht. […]

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