Weihnachtskleid Sew Alongs 2015 Teil1: Rückblick auf meine bisherigen Weihnachtsoutfits

Endlich ist wieder Weihnachtskleid-Sew-Along-Zeit, da freue ich mich ja jedes Jahr drauf. Schon Monate vorher halte ich Ausschau nach möglichen Stoffen und Schnitten. Diesen tollen Sew-Along gibt es seit 2011 und seitdem freue ich mich jedes Jahr zusammen mit anderen Näherinnen, ein ganz besonders Outfit zu schneidern. Inzwischen wird dieser Sew-Along von der weltbesten MeMadeMittwoch-Crew organisiert.

Für dieses Jahr habe ich gleich zwei Ideen, die ich am liebsten beide umsetzen würde.
Zum einen ein Burda-Schnitt (vermutlich aus den60er/70ern). Der Schnitt gehörte ursprünglich meiner Oma, welche dieses Jahr verstorben ist. Bis auf ein Weihnachten in meinem Leben war sie bisher jedes mit dabei und seitdem es diesen Sew-Along gibt, war sie immer besonders gespannt, welches Kleid ich mir wohl fürs Familien-Weihnachtsfest genäht habe. Dieses Jahr wird es also das erste Weihnachten ohne sie. 🙁 Was liegt also näher als ein Oma-Gedenk-Kleid.

Links geerbter Burdaschnitt,
Rechts noch ein schöner Schnitt von Vogue für dehnbare Stoffe

Das Probeteil habe ich vor Monaten, kurz nach ihrem Tod, angefangen und ich hänge gerade an den Ärmeln, mit den im Schnitt angedachten Ärmeln kann ich meine Arme nicht wirklich bewegen. Vom Schnittteil unterscheiden sich die Ärmel von den heutigen Burda-Ärmeln.
Ich würde gerne die Variante A – aber mit einem anderen Ausschnitt – nähen.

Schon vor Jahren habe ich von meiner Oma ihre Dürrkopp-Nähmaschine bekommen. Das Schätzchen aus den 60ern verwende ich eher selten, hauptsächlich für dicke Stoffe oder wenn Näh-Gäste ohne Nähmaschine da sind. Das Oma-Gedenk-Kleid würde ich gerne an der Maschine nähen. Mal sehen, ob das klappt. Bin doch ein bisschen verwöhnt durch meine vielen Paff-Füßchen an meiner normalen Nähmaschine, aber die Oma hat das früher auch geschafft, warum dann also nicht auch ich.

Links der dunkelrote Stoff fürs Oma-Gedenk-Kleid,
rechts der Tula Pink Stoff (man beachte die Segelschiffe) fürs Burda-Butterrick-Kleid

Meine Mutter und ich haben gerätselt, warum meine Oma einen solchen jugendlichen Schnitt hatte. Verwendet wurde er auf jeden Fall schon mind. 1x. Sie selbst wird so ein Kleid nie getragen haben. Vielleicht war es für meine Mutter, bisher haben wir kein Foto mit dem Kleid gefunden, aber früher machte man ja nicht von allem Fotos.

Obwohl es eigentlich keinen Grund für zwei Kleider gibt, würde ich mir noch gerne ein neues Tula-Pink-Kleid nähen. Tula Pink ist einer meiner Lieblingsstoffdesignerinnen und nachdem mein Tula-Pink-Weihnachtskleid (siehe unten) vom letzten Jahr wegen meiner falschen Schnittauswahl leider kein Lieblingsstück geworden ist, würde ich da gerne nachlegen.

Bei meinem momentan vollgestopften Terminplan und dem noch nicht fertigen Mantel vom Winterjacken-Sew-Along ist zwar fraglich, wie ich gleich zwei Kleider schaffen soll, aber probieren kann man es mal.
Bei dem Tula-Kleid würde ich auf den Schnitt vom Octupus-Kleid zurückgreifen, das habe ich schon ein paar Mal genäht und sollte keine große Schwierigkeit darstellen.

So und jetzt der Rückblick auf die letzten Jahre vom Weihnachtskleid-Sew-Along:

2011: Korsagenoberteil und Rock

Dank des Sew-Alongs habe ich mit dem Nähen von Korsetts und Korsagen angefangen. Das Oberteil selbst habe ich dieses Jahr noch gar nicht getragen. Inzwischen glänzt mir der Stoff zu stark. Den Schnitt selber habe ich fürs Fantasy-Mittelalter nochmal in dunkeltürkis und ohne Stäbchen (damit es waschbarer ist) genäht. Den Rock habe ich wegen dem für mich untypischen Grauton auch dieses Jahr noch nicht getragen.

2012 -Etuikleid mit Raffung

Auch dieses schicke ärmellose Kleid habe ich dieses Jahr noch kein einziges Mal angehabt. Problem ist der billige Seidenstoff vom Rockteil. Der Stoff hat durchs Waschen hellere Streifen bekommen und sieht auch sonst nicht mehr so schön aus. Den Schnitt finde ich nach wie vor sehr schön. Inzwischen habe ich den Arbeitgeber gewechselt und mein Bedarf an eleganten Kleider ist auf 0% gesunken.

2013 – in Blau-Rot

2013 hat es angefangen, dass meine ursprünglichen Pläne fürs Weihnachtskleid sich dann doch nicht umsetzen ließen. Eigentlich sollte das Kleid einen ausgestellten Rock bekommen. Leider hatte ich dafür nicht genügend Stoff und so musste ein Bleistiftrock dran. Das Gute daran war, dass ich seitdem meinen perfekten Bleistiftrock und meinen perfekten Oberteilschnitt für gemusterte Stoffe gefunden habe. Beide Teilstücke des Kleides habe ich seitdem immer wieder in verschiedenen Kombinationen vernäht. U.A. das oben erwähnte Octupuskleid oder das erste Stoffwechselkleid.
Das maritime Weihnachtskleid trage ich auch eher selten. Durch die gefütterten Ärmel ist mir damit recht warm und ich trage es nur an wenigen Tagen im Jahr. Inzwischen bevorzuge ich Kleider mit kürzeren Ärmeln und trage dazu dann ein Jäckchen. Diese Kleider kann ich dadurch fast ganzjährig tragen.

2014 – Tulla-Pink-Raglan-Grummel-Kleid

Im letzten Jahr wollte ich etwas Einfaches nähen und habe mich für ein Raglankleid entschieden. Dank einem bis heute mysteriösen Armleiden konnte ich längere Zeit nicht an die Nähmaschine und wurde zum ersten Mal beim Weihnachtskleid-Sew-Along nicht rechtzeitig fertig.
Als Stoff habe ich einen lang gehüteten Tula-Pink-Stoff verwendet. Leider entpuppte sich der Schnitt als unpraktisch. Obwohl es kurzärmelig ist, kann ich die Arme nicht gut bewegen. Vor kurzem hatte ich in einem MeMadeMittwoch-Blogpost über mein ernüchterndes Fazit zu dem Schnitt geschrieben. Echt schade um den tollen Stoff. Den ausgestellten Rock hatte ich im Jahr davor schon angedacht, aber wegen Stoffmangel damals verworfen.

Dieses Jahr hoffe ich, dass alles glatt geht mit meinem Weihnachtskleid und es keine Probleme mit Stoff oder Schnitt geben wird.

Die anderen Weihnachtskleider-Näherinnen treffen sich zusammen mit Nina vom Blog „kleidermanie“ auf dem MeMadeMittwoch Blog.

Muriel

17 Kommentare

  • schildkroete

    16. November 2015 um 19:14

    Ich finde es eine ganz wunderbare Idee, ein "Gedenkkleid" für deine Oma nach einem ihrer Schnitte und mit ihrer Nähmaschine zu nähen. Nebenbei finde ich diesen Burdaschnitt total schön. Der andere Schnitt aus diesem Stoff wird sicher auch hammertoll.
    Liebe Grüße
    Sabine

  • kuestensocke

    16. November 2015 um 19:42

    Was für eine zauberhafte idee mit dem Gedenkkleid! Der Schnitt ist wunderschön und mit dem dunkelroten Stoff wird das sicher ein Traum. Ich drücke die Daumen! LG Kuestensocke

  • charlie-made

    16. November 2015 um 19:44

    Toll, das du das Oma Gedenkkleid auch auf ihrer Nähmaschine nähen willst. Finde ich eine schöne Idee.
    Deine Schnitt- und auch die Stoffauswahl finde ich toll. Der Vogue Schnitt gefällt mir fast noch ein bisschen besser. Aber nachdem du ja sowieso beide Kleider nähen wirst werde ich ja auf jeden Fall beide Schnitte bewundern können. Ich bin gespannt.
    Liebe Grüße
    Charlie

  • Ute

    16. November 2015 um 19:54

    Wow, Muriel! Ich finde es ganz fantastisch, mit welcher Konsequenz du all die Sewalongs durchzieht. Winterjacken, Weihnachtskleider, BHs…etc. Hut ab! Ichn finde alle deine Kleider wunderschön und noch viele schöner finde ich die Idee mit dem Oma-Gedenkkleid. Ich bin schon sehr gespannt.
    Gruss Ute

    1. Muriel

      16. November 2015 um 22:23

      Hallo Ute,
      die Sew-Alongs sind meine Möglichkeit an einem Projekt dran zu bleiben 🙂 Ohne Sew-Alongs springe ich sonst nur zwischen meinem Projekte hin und her und bekomme doch nichts wirklich was fertig. Dank der Sew-Alongs habe ich einen festen "Abgabe"termin und das klappt bei mir in der Regel ganz gut.
      Lieber Gruß, Muriel

  • Dana

    16. November 2015 um 20:06

    Oma-Gedenkkleid ist eine tolle Idee.
    Ich bin sehr gespannt.
    Glg Dana

  • Christiane

    16. November 2015 um 21:17

    Oh, ist das eine schöne Idee für dein Weihnachtskleid! Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut läuft! Den Burda-Schnitt finde ich toll – deine Oma hatte Geschmack 🙂
    Liebe Grüße
    Christiane

  • Ina

    16. November 2015 um 21:22

    Näh als erstes das Oma-Gedenkkleid – das ist so eine liebenswerte Geste. Schade, dass ich von meiner Oma nur Knöpfe, Stecknadeln und Stickgarn geerbt habe und keinen Schnitt…
    Von Deinen vergangenen Kleidern finde ich das Etuikleid sehr schön – schade das die Stoffqualität nicht so gut ist, aber den Schnitt würde ich an Deiner Stelle noch mal nähen.
    LG Ina

    1. Muriel

      16. November 2015 um 22:27

      Hallo Ina,
      es war wohl purer Zufall, dass der Schnitt überhaupt noch da war. Meine Oma hat früher eigentlich keine eigenen Schnitte gekauft sondern, ihre Stoffe von der örtlichen Schneiderin zuschneiden lassen und sie selbst hat dann die zugeschnittenen Sachen zusammen genäht. Sie meinte, dass das damals (Nachkriegsjahre) günstiger war als die Schnitte selber zu kaufen. Ab wann sie dann auch mal einen Burdaschnitt gekauft hat, weiß ich leider nicht.
      Lieber Gruß, Muriel

  • caro bac

    16. November 2015 um 22:37

    Bitte unbedingt den Oma-Schnitt verwenden. Der wird dir sicher sehr gut stehen. LG Carola

  • Frau Vau

    17. November 2015 um 9:23

    Das Oma-Gedenkkleid finde ich eine tolle Idee – der Schnitt ist wunderschön, und ich glaube, dass das vielleicht der richtige Weg ist, um nochmal in Erinnerungen zu schwelgen. Die kann Dir keiner nehmen.
    LG
    Katrin

  • Judy

    17. November 2015 um 21:10

    Da gibt´s ja schon tolle Weihnachtskleider! Am liebsten mag ich das s/w Etuikleid.
    Da bin ich gespannt auf dieses Jahr!
    LG Judy

  • mo.ni.kate

    17. November 2015 um 21:13

    Ich bin gespannt was du zaubern wirst.
    lg monika

  • dickespaulinchen

    17. November 2015 um 21:18

    Trotz der bschriebenen Pannen sieht Dein Kleiderreigen sehr imposant aus! Ist doch auch schön, immer was dazu zu lernen. Ich drücke die Daumen, daß es diesmal ein Lieblingskleid wird!
    LG von Katharina vom MMM-Team

  • yacurama

    22. November 2015 um 18:12

    Ups, den Post habe ich irgendwie ganz verpasst! Ich hoffe du schaffst es deine Pläne umzusetzten (ich helfe dir gerne ;)) und bin schon sehr gespannt auf das Oma-Gedenk Kleid!
    Liebe Grüße,
    yacurama

  • Weihnachtskleid Sew Along Teil 5/Finale: Ich habs geschafft – Nahtzugabe5cm.de

    12. August 2018 um 16:20

    […] 1: Rückblick auf meine bisherigen Weihnachtskleider und Idee zum Oma-Gedenk-KleidTeil 2: Ärmelvergleich 60er/70er und heuteTeil 3: Immer noch im ProbekleidstadiumTeil 4: 6 Tage […]

  • Weihnachtskleid Teil 3: Immer noch im Probekleidstadium – Nahtzugabe5cm.de

    7. März 2023 um 20:35

    […] die Socken sind nach dem Schnitt „Ringelprinzessin“ genäht. Teil 1: Rückblick auf meine bisherigen Weihnachtskleider und Idee zum Oma-Gedenk-Kleid Teil 2: Ärmelvergleich 60er/70er und heute Tags: Kleid Socken VonMurielShare on […]

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