Dies ist die ausführlichere Version zu meinem Post auf dem MeMadeMittwoch Blog.
Heute darf ich, Muriel, als Gastbloggerin auf dem Blog der MeMadeMittwoch-Crew dabei sein. Ich freue mich riesig.
Der MeMadeMittwoch war 2011 für mich der Grund mit dem Bloggen anzufangen und seit ein paar Monaten podcaste ich auch (interviewe ich andere bloggenden Näherinnen). Wenn ihr mal wissen wollt, wie Dodo, Lucy oder Meike von der MeMadeMittwoch Crew klingen, dann hört mal in die Podcastfolgen rein.
Da ich heute auf dem MeMadeMittwoch-Blog bloggen darf, breche ich mal meine eigene Regel, am MeMadeMittwoch nichts Neues zu zeigen. Denn ich finde, der MeMadeMittwoch ist eine tolle Gelegenheit zu zeigen, welche Outfits sich auch im Alltag bewährt haben. Heute zeige ich Euch mein neuestes Lieblingskleid: ein Hochzeitsgastkleid für eine ganz besondere Freundin.
Gleich, als sie mir gesagt hat, dass sie heiraten werden, war mir klar, dass ich an einem so besonderen Tag kein „altes“ Kleid tragen kann. Dieser Festtag verlangte ein neues Kleid.
In den Monaten vor der Hochzeit habe ich den Stoff und Schnitt x-Mal gewechselt. Schlussendlich hatte ich mich für ein Pseudo-Wickelkleid von McCalls entschieden (Hier die schöne Version (Blog inzwischen auf privat gestellt) von Kleidermanie). Die Probeversion vom Oberteil war allerdings weniger erfolgreich und es wäre viel zum Ändern gewesen. Den Schnitt will ich auf jeden Fall noch angehen, nur eben mit mehr Zeit.
Aus akutem Zeitmangel bin ich dann zu einem bereits genähten Schnitt umgeschwenkt: Das Oberteil ist Bruyere (Deer&Doe) und der Rockteil Vogue V8998.
Praktischerweise hatte ich die Probeteile beider Schnitte noch da und konnte so relativ schnell sehen, dass die Kombination der beiden Schnitte funktioniert.
Ungünstigerweise hatte ich mich schon auf einen Stoff eingeschossen, einen unregelmäßig gemusterten Baumwoll-Punkte-Stoff von Frau Tulpe. Für das Kleid hätte ich 2m gebraucht, da hatte ich allerdings nur 1,5m und den Farbton gab es online nicht mehr zu kaufen. 🙁 Selbst als ich aus den zu raffenden Rockteilen etwas raus genommen habe, hat es noch nicht gereicht.
Mann hat mit mir dann Zuschneidetetris gespielt und so konnten wir alle wichtigen Teile auf 1,5m quetschen. Die übrigen Schnittteile habe ich aus blauem Baumwollstoff zugeschnitten. Die Ärmel sind mit Batist gefüttert und der Rockteil mit normalem Futter verstürzt.
Die Deer&Doe Anleitung fand ich, auch beim zweiten Nähen, als sehr knapp gehalten und ein paar mehr Grafiken wären schön gewesen. Bei einem eher teureren Einzelschnitt darf eine Anleitung ruhig etwas detaillierter sein.
Den Rocksaum habe ich wieder, wie beim Pushing Daisies Kleid, mit Horse Hair Braid (Versteifungsband) verstärkt. Mir gefällt das Volumen, das der Rock dadurch ohne Petticoat erhält, sehr gut. Beim Gehen schwingt der sehr schön.

Horse Hair Braid in zwei Varianten: mit und ohne Faden am Rand
Horse Hair Braid scheint in den USA verbreiteter zu sein als bei uns. Dort sieht man es immer wieder auf Blogs. Hier in Deutschland war das Band in 5cm breite nicht zu bezahlbaren Preisen zu bekommen und so habe ich in UK bestellt.
Das Band wird auf die Saumnahtlinie des Futter genäht und dann mit dem Oberstoff verstürtzt. D.h. die finale Länge des Rocks muss vorher festgelegt werden.
Das Kleid hat sich auf der Hochzeit sehr gut gemacht. Auch wenn´s so niedlich aussieht … abrocken zu Nirvana und Co. ging damit super.
Details zum Schnitt:
Oberteil: Bruyere (Deer&Doe)
Rockteil: Vogue V8998
Material: Eleonore + Batist + Futter von Fr. Tulpe, Paspel, Vlieseline, Horse Hair Braid, nahtverdeckter Reißverschluss.
Änderungen: Reißverschluss in die Seite verlegt, Ärmel mit Batist gefüttert, vorderes Band im Bruch zugeschnitten
Fazit: Ich liebe dieses Kleid, es fühlt sich toll an.
Vielen Dank, an die MeMadeMittwochCrew, dass ich Gastbloggerin sein durfte. Ihr macht einen tollen Job.
Update 07.10.2015: Bei Megan Nielsen gibt es ein interessantes Tutorial zum Horse Hair Braid (die Variante mit Faden). Allerdings bevorzuge ich die Variante wenn das Band mit Oberstoff und Futter verstürzt wird und somit nicht sichtbar ist.
10 Kommentare
MindLess
Essoeht wundervoll aus! Ich benutze auch gerne Horsehair Braid, ich kaufe aber meins bei Stoklasa in Tschechien. Ist deine Quelle Vena Cava?
30. September 2015 um 6:37Muriel
Gut geraten ☺. "Musste" dann auch gleich noch Korsettzubehör bestellen.
30. September 2015 um 7:00Danke für den Tipp mit Stoklasa, den Shop kannte ich bisher noch nicht.
Lieber Gruß Muriel
stella s.
Sieht echt toll aus ! Die blende ist echt super !!!
30. September 2015 um 10:21Liebe Grüße Stella
Anonym
Das Kleid gefällt mir richtig gut! Die Blende ist etwas Besonderes.
Der Stil wäre auch total meins.
Die Blende war beim Nähen bestimmt ein Gefummel, oder? Hast Du das Kleid gefüttert?
Das mit dem Horse Hair Braid höre ich zum ersten mal.
Wie ist der Unterschied zur Vlieseline? Ich verwende für alles Vlieseline in unterschiedlichen Stärken.
Viele Grüße
30. September 2015 um 10:46Sandra
Muriel
Hallo Sandra,
die Blende lies sich eigentlich ganz gut nähen, nur am Reißverschluss wo Blende und 2 × Paspel sich treffen musste ich ein bisschen schauen.
Zu deiner Futter-Frage: Das Oberteil ist wie im Schnitt vorgesehen mit Blenden an Rückenpasse und Vorderembeleg. Die Ärmel sind mit Batist und der Rock mit Futter gefüttert.
Horse Hair Braid und Vlieseline sind sehr verschieden. Der Vorteil an dem Band ist, das es nicht "fest" macht sondern nur nur Halt und Elastizität gibt.
30. September 2015 um 12:11Lieber Gruß Muriel
Frau Kichererbse
ups, Zeitmangel? DAs Kleid kostet doch mindestens 10 Stunden Arbeit. Ein perfektes outfit.
30. September 2015 um 11:48LG Marion
Michou
Sehr kleidsam und sitzt ja perfekt 🙂 Da muss die Braut sich ja anstrengen mit ihrem Kleid.
30. September 2015 um 11:58schildkroete
Ist das schön! Ich dachte wirklich, dass du ein Petticoat drunter trägst! Und diese Schuhe dazu……ganz wunderbar!
30. September 2015 um 18:49Herzliche Grüße
Sabine
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