Vor kurzem hat mich Fr. FeenFinger angeschrieben und nach meiner Erfahrung mit meiner Cover-Maschine Elna 444 gefragt. Das waren genau die Fragen, die ich mir selbst vor dem Kauf der Cover gestellt habe. Aus meinen Antworten habe ich Euch diesen Blogpost geschrieben.
FeenFinger hatte folgende Fragen:
Warum war die Eingewöhnung schwer?
Muss man viel über das Einstellen der richtigen Spannungen lernen?
Stimmt es, dass man nur teure Garne und Nadeln verwenden kann, damit alles funktioniert?
Angeblich sind die Maschinen (Janome und Elna) nicht 100% identisch, daher habe ich die Hoffnung, dass sie besser funktioniert als die Janome. Womit hattest du Probleme und wie hast du sie gelöst?
Was war das für ein Einstellmarathon?
(Gritzner 6152/ baugleich zu Pfaff Select 4.0), die Zwillingsnadel und meine Fähigkeiten waren überhaupt nicht kompatibel. Sehr viele Nadeln gingen zu Bruch und die Nähte sind häufig nach ein paar Wäschen gerissen.Inzwischen bin ich mit meiner Cover zufrieden. Die Eingewöhnungsphase (also mich an die Maschine :-)) war hart, aber jetzt kommen wir gut zurecht.
Die Janome habe ich nie ausprobiert, weiß nur, dass die wohl baugleich sein sollen. Bei ännisews gab es vor kurzem einen ausführlichen Test, bei dem alle Coverpreisklassen getestet wurden. Dies fand ich sehr interessant. Die Janome/Elna Cover ist, glaube ich, die günstigste Cover. Ich würde meine Cover wieder kaufen… die teureren klingen toll, aber für meine paar Covernähte würde sich das bei mir nicht lohnen.

mein Cover für die Cover
Erfahrungen mit billigem Garn (z.B. Stoffmarkt) gemacht. Der Faden war nicht so glatt und hat „gestaubt“.Zurück zur Cover: außerdem mag die Maschine es nicht, wenn man während einer Naht stoppt und den Fuß hoch nimmt – das gibt immer
Fehlstiche. Am Stoff leicht zu ziehen z.B. wegen Richtung, sollte man wenn möglich vermeiden. Inzwischen habe ich es raus, dass ich nicht mehr am Stoff „ziehen“ muss.

Probenähte – bei dem blau grauen war die Cover noch nicht optimal eingestellt
Ich nehme dafür kein Jersey-Schrägband sondern selbstgemachtes Jerseybündchen, das doppelt liegt und einfach an den Ausschnitt ge-overlockt wird.

Kettstich (2-Faden)
Der Schrägbandeinfasser für die Cover soll auch sehr speziell in der Anwendung sein. Habe mir für die Cover bisher kein Zubehör gekauft. Gerne hätte ich das Klarsichtfüßchen aber das kostet um die 40€ und das ist mir bisher für ein Stücken Plastik, und weil die Maschine nicht so oft in Gebrauch ist, zu viel. Es geht auch mit dem normalen Füßchen, man muss nur sehr genau zielen. Update 2017: Inzwischen habe ich das Klarsichtfüßchen und möchte es nicht mehr missen. Dies ist auch einen Tick kürzer als das Standardfüßchen und erleicht so das Covern.
Einstellungen:
Bisher mit normalem Jersey (also kein dünner Viskose) und Romanit erfolgreich ausprobiert:
Covernaht 3-Faden
breit: gelb 7, rot 4, grün 3. Dehnung 1.0 und Stichlänge 3.0, „Unterfaden“ = Bauschgarn, Rest = Toldi. Nadeln: Organ ELx705 (80/12
SUK)
Kettstich (2 Faden): blau 8, grün 3,2 Rest wie oben
Keine Garantie, dass die Einstellung auch bei anderen Elna Covermaschinen zum guten Ergebnis führt. Habe in Foren gelesen, dass die
Maschinen sehr eigen sein können. Ob das bei anderen Herstellern auch so ist, oder ob es da die ideale Einstellung „ab Werk“ gibt, weiß ich nicht.
Füßchendruck ist noch auf Werkseinstellung. Das ist an der Maschine etwas unpraktisch, dass man keine Skala an dem Füßchendruck hat und nie weiß, wo eigentlich der Normalwert ist.
Zum Probenähen beim Händler würde ich auf jeden Fall eigene Stoffe mitnehmen und auch geoverlockte Nahtübergänge (wie z.B. Seitennähte) testen. Als Material: Romanit, Jersey und Viskosejersey, da ist dann von dick/wenig dehnbar zu sehr dünn/dehnbar alles dabei.
Wenn ich jetzt die Wahl hätte, entweder Cover kaufen oder Zwillingsnadel, würde ich wieder die Cover nehmen. Einfach weil es bei mir mit der Zwillingsnadel noch schlechter lief. Seit meiner Einstell-Orgie vor kurzem hole ich die Cover gerne raus und würde am liebsten erst mal nur Jerseysachen nähen.
Muriel PS. Fr. Feenfinger ist zur Zeit auf der Suche nach einer Coverbesitzerin bzw. eine Cover-Maschinen-Partnerin im Raum München
26 Kommentare
MindLess
Oh nein, jetzt will ich zusätzlich zur Stickmaschine noch eine Coverlock… Ich komme zwar auch mit der Zwillingsnadel zurecht, aber deine Nähte sehen echt traumhaft aus! Danke für den hilfreichen Bericht!
12. Juli 2015 um 8:04schildkroete
Ich liebe meine Cover sehr, da ich sehr gerne und viel Jersey nähe und auch mit Zwillingsnadeln nicht zurecht kam. Ich habe die Babylock BLCS und würde sie immer wieder kaufen, sie ist für eine Cover recht unkompliziert, zickt z.B. bei kaum einem Garn.
12. Juli 2015 um 9:03Herzliche Grüße
Sabine
Rehgeschwister
Ich habe auch die Elna und am Anfang die gleichen Erfahrungen machen müssen – aber auch ich habe mich mit Ihr nun zusammengerauft und möchte sie nicht mehr missen. Bauschgarn werde ich probieren! Und Deine Einstellungen auch – meine läuft zur Zeit auf Dreifaden 3 – 3- 2 (dünner Jersey)…ich werde berichten:)
12. Juli 2015 um 9:38Liebe Grüße
Sandra
Muriel
Hallo Sandra,
12. Juli 2015 um 10:27danke für den Tipp mit dem dünnen Jersey. Werde ich das nächste Mal probieren.
Lieber Gruß, Muriel
Sewing Galaxy
ich unterhalte mich bei jeder gelegenheit sehr gerne mit tehcniker, da ich ständig fragen zu den geräten bekomme,wie ,wieso und was ist besser?
13. Juli 2015 um 7:37daher kenne ich die maschinen eh von innen als von aussen.
grundsätzlich empfehle ich immer beratung von einem techniker zu bekommen, als von einem verköäufer,denn sie kennen sich mit schwachstellen und problemen am besten aus.
ALLE cover-haushaltmaschinen mit ausnahme nur von 1 einizigen(nämlich babylock) haben mehrere schwachstellen:
– eine davon ist,dass ihre motoren nciht leistungsfähig sind, was aber bei den dicken stofflagen benötigt wird
– haben relativ sensible metallteile(ober und untergreifer),die sich leicht verstellen oder verbiegen,
was dazu führt, dass die maschine stiche auslassen
-elektronik beim umbau der combi-maschinen(cover-overlock) gerät durcheinander
warum ist das bei babylock anders?
-die teile sind sehr robust, ganz andere metalle(daher muss/darf man auch nur chromnadeln verwenden), sehr stabil
-motor ist sehr stark
-die maschine gehört zu halb-industrie-maschine
das ist die einzige maschine(und das kann ich mit garanbtie bestätigen), die niemals die stiche auslässt- egal wie dick die stelle war.
und wenn man noch paar tricks behersch- hat man auch auf den übergangstelle absolut gleichmässige stichlänge, ganz egal wie dick der übergang ist.
Angys- atelier
Ich habe auch eine Cover Elna und bin absolut zufrieden mit ihr. Von Anfang an zwar erst seit 4 Monaten, , einstecken, einfädeln und losnähen ohne Probleme, gehe aber demnächst noch zu einem Profi, da gibt es sicher noch irgendwelche Tricks zu lernen…
13. Juli 2015 um 9:46Liebe Grüsse
Angy
Muriel
Hallo Baya,
13. August 2015 um 10:05schade, dass Du deinen ausführlichen Kommentar wieder gelöscht hast. Ich fand diesen sehr interessant.
Lieber Gruß,
Muriel
Baya
Hallo Muriel,
ich freue mich sehr, dass ich deinen Blog wiedergefunden habe!!! Gerne möchte ich auch meine Erfahrung teilen (und den Fehlerteufel vom 12.08. wieder gut machen):
Auch ich hatte Startschwierigkeiten und nachdem ich deine Einstellungen bzgl. der Fadenspannung übernommen habe, habe ich nun KEINE Fehlstiche mehr vom ersten Stich an! Bei dickeren Nähten, z. B. Schulternaht muss ich noch ein wenig nachhelfen bzw. üben, da mir hier der Stoff ein Stückchen nach vorne geschoben wird.
Ich nutze gerne das Garn von Amann – und von Stoffe.de, womit ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht habe und der finanzielle Rahmen somit nicht unnötig gesprengt wird.
Bisher habe ich ausschließlich Jersey genäht – die Zwillingsnaht funktionierte mit meiner geliebten Expression 2028 zwar hervorragend, jedoch lege ich auch großen Wert auf eine saubere, professionelle Innennaht.
Der Kettenstich ist ebenfalls traumhaft schön und bin mittlerweile der Sucht verfallen, diesen möglichst bei jedem Halsausschnitt zu nutzten, sofern ich das passende Garn zur Verfügung habe.
Mittlerweile bin ich auch froh, dass ich auf einen Klarsichtfuß verzichten kann, da ich mich auf die Nadel-Markierung des mitgelieferten Füßchens gut orientieren kann.
Meine Elna 444 (6 Monate alt) möchte ich nicht mehr missen und würde sie um keine andere Maschine mehr tauschen wollen.
Vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrungen teilst!
LG
11. November 2015 um 10:47Baya
Muriel
Hallo Baya,
11. November 2015 um 12:24ach, da ist er wieder dein gelöschter Kommentar. Danke.
Lieber Gruß,
Muriel
Christine
Ich habe nach Jahren des Leidens mit einer kombinierten Over-/Coverlock von Pfaff, die durch den Fachhändler nicht sinnvoll zum Laufen gebracht wurde, umgestellt auf diese Cover hier und eine Overlock, ebenfalls von elna. Mein Fachhändler hat eingestellt und justiert und so blieb mir nach meiner Einweisung dort und kurzem Nachstellen im Innenleben das hier beschriebene erspart. Ich empfehle die Maschine absolut weiter! Hier wurde noch nie Bauschgarn verwendet und sogar die Billig-Konen vom Discounter laufen problemlos. Ich covere Jersey immer unter Zug, damit die Naht haltbarer ist.
27. Dezember 2015 um 12:07Marina Keyser
Ich habe die Elna 444 und werde das Gefühl nicht los, das sie eine kleine Diva ist.
4. März 2016 um 20:29Wir habe uns langsam angefreundet. Festgestellt habe ich das ich immer Fehlstiche auf kurzen "Strecken" habe, also wenn ich kurz anhalte. Zur Zeit drehe ich immer vor dem Weiternähen mit dem Handrad die Nadeln ganz runter in den Stoff. Bis jetzt konnte ich nun Fehlstiche verhindern.
Viele dienliche Tipps habe ich mir aus einer Facebookgruppe der Janome Coverlockgruppe geholt, da diese Baugleich mit der Elna 444 sein soll? Ich habe inzwischen auch meinen Bandeinfasser eingeweiht. ( Ansonsten bin ich mit meinen anderen Elna 664 Pro und der Exellence 760 zufrieden.
Mich interessiert ob alle Coverlockmaschinen so zicken oder ob es andere Coverlocks gibt bei denen ich nicht immer das Handrad per Hand drehen muss, bevor ich weiternähe? Vermissen möchte ich eine Coverlock auf keinen Fall.
Ich versuche weiter meine kleine Diva zu zähmen.
Marina Keyser
Inzwischen musste die ELNA 444 ausziehen. Einmal habe ich an einer Babylock BLCS2 gesessen und probenäht. Ein Traum. Elna 444 musste ausziehen seit über einem Jahr cover ich glücklich ohne Fehlstiche mit der Babylock. (Der Preis ist zwar höher doch meine Zeit ist zu kostbar als mich mit Fehlstichen die nicht sein müssen zu ärgern.)
24. Oktober 2017 um 18:46Muriel
Hallo Marina,
Vielen Dank für deine Rückmeldung. Viel Spaß weiterhin mit der Babylock.
Lieber Gruß Muriel.
24. Oktober 2017 um 20:01connily
Ich habe dieselbe Maschine seizt 6Jahren und wir werden leider keine Freunde, ih versuche nochmal die Tips mit dem Bauschgarn und ansonsten darf sie gehen… Ich nähe sehr selten auf ihr und jedesmal maxht sie Fehlstiche…..
21. April 2017 um 12:29Christine
Ich empfehle Dir vor dem Aufgeben mal Tanja Stürmer zu konsultieren: http://tanja711.blogspot.de/?m=1
21. April 2017 um 13:21Muriel
Hallo Connily,
24. April 2017 um 10:59es soll ja auch immer mal wieder Montagsmaschinen geben. Hattest Du die Maschine mal von deinem Händer durchschauen lassen?
Viel Erfolg mit dem Bauschgarn.
Lieber Gruß,
Muriel
Anonym
Schön'n Tach, alle miteinander!
20. Juli 2017 um 18:21Ich habe seit fast 2 Jahren die ELNA 444 – und seitdem nur Probleme!
Gekauft bei Nähwelt Flach in Aschaffenburg bringt man das Ding nicht einfach so mal 270 Kilometerchen bundesdeutscher Autobahnen zurück zum Reingucken.
Am Telefon kamen dann auch nur die üblichen Sprüche: –>kein billiges Garn – nö, habe nur das teure Gütermann, welches doch als Großpackung die Zugabe war. Aha!
–>Und die Nadeln? Auch nur die ganz guten Ovi-Nadeln, die drin und dabei waren.
Mehr fiel dem Techniker auch nicht ein. 🙁
Die Anleitung, die dabei war ist auch Kinderkram und bringt nix!
Es ist wirklich zum Verzweifeln: Gestern habe ich mich nochmal aufgerafft und mit einer Wahnsinnseinstellung 2/2/1 eine super 3-Faden-Covernaht bekommen.
Heute, nichts dran geändert, stimmt wieder nix und am zweiten Shirt ging die Fadenpiddelei wieder los.
Das waren 600 Euro nur für Mist! 🙁 🙁 🙁
Mit Nähmaschinen arbeite ich seit fast 60 Jahren!
PS. Name wäre Nixnutzia – geht aber irgendwie nicht.
Marina Keyser
Ich konnte meine Elna 444 beim Händler in Zahlung geben.
24. Oktober 2017 um 18:47Coverlock Anfänger
Liebe Muriel, ich finde deine Erfahrungen mit der Elna sehr interessant. Ich selbst bin noch neu auf dem Gebiet Coverlock Nähmaschine und habe mir die Coverlock Gritzner 4850 gekauft. Zu Beginn hatte ich ähnliche Schwierigkeiten wie du. Man muss sich zuerst einmal mit den Einstellungen vertraut machen und ein Gefühl für die Maschine bekommen. Das dauert ein wenig. Glücklicherweise klappt es aber mittlerweile ziemlich gut und ich möchte nie wieder ohne Coverlock nähen. Sonnige Grüße!
26. Juli 2017 um 9:33Baba
hallo zusammen. interessant zu schnöbbern in euren komentaren. habeauch eine elna 444 und dauernd fehlstiche. genau studiert habe ich alles, garn ist 1A…nützt nichts. jede naht 3x auftrennen und dann von hand die fehlstiche fixieren…ich bringe sie demnächst dem händler zurück. grüsse aus der schweiz Baba
8. Oktober 2017 um 17:00Christine
Lies Dich mal durch die Seiten von Tanja Stürmer, deren Tipps haben nahezu jede elna (baugleich mit Janome!) zum zickenfreien laufen gebracht! http://www.covernmitjanome.jimdo.com
8. Oktober 2017 um 17:35Podcast Nr. 11 mit Karin von Der rote Faden – Nahtzugabe5cm.de
[…] besteht seit 1998. Dort gibt es ein breites Angebot an Stoffen und Nähzubehör, z.B. ist mein Bauschgarn von […]
30. Juni 2018 um 12:07Podcast: Die 10. Folge – Der Spieß wird rum gedreht – Nahtzugabe5cm.de
[…] Erfahrungsbericht mit meiner […]
11. Juli 2018 um 22:14Ohhh, Du meine Cover – Nahtzugabe5cm.de
[…] es gibt noch einen Blogpost zu den Erfahrungen nach 2,5 Jahren mit meiner Cover. Tags: Nähmaschine und Werkzeug VonMurielShare on […]
24. August 2018 um 16:50Silvia
Ich habe die Elna 444 schon über10 Jahre und der Stich war nicht gut.Sie steht bei mir nur rum. Ich habe noch Bernina. Jetzt habe ich die guten Tipps gelesen und ich bin überglücklich wie sie jetzt funktioniert. Ich nehme Overlockfaden und die richtigen Nadeln.Jetzt habe ich eine gute Covermaschine.Vielen Dank für die gutenRatschläge. Silvia
4. November 2020 um 13:27Muriel
Hi Silvia, danke für deine Rückmeldung zu meinem Cover-Blogpost. Ich freue mich, dass Dir meine Tipps geholfen haben.
5. November 2020 um 7:34Viel Spaß beim Covern.
Lieber Gruß Muriel