Pfaff Workshop – Probenähen – Eure Meinung?

Zirkellineal

Mein Nähmaschinenladen hat zu einem Pfaff Workshop geladen. Genäht wurde eine praktische Buchhülle und das passende Notizbuch gab es am Ende auch dazu.

Der Workshop war als Parcours angelegt und so hatte ich die Gelegenheit gleich mehrere Maschinen auszuprobieren (Preise mal schnell gegoogelt):

PFAFF Quilt Expression 4.2 (1.800€)
PFAFF performance 5.0 (1.900€)
PFAFF Creative 3.0 inkl. Stickeinheit (3.000€)
 

Bisher war ich computergesteuerten Nähmaschinen gegenüber eher kritisch eingestellt aber nach dem Nähen auf diesen Top-Modellen habe ich festgestellt….. so schlimm ist es gar nicht 🙂

Sticken mit der Creative 3.0

Was mir gefallen hat:

Der automatische Fadenabschneider hat es mir besonders angetan, ein sehr schönes Feature. Bei mir herrscht oft ein heilloses Fadenchaos, weil ich zu faul bin, die Fäden gleich zu kürzen. 
Die Maschinen habe eine große Auswahl an schönen Stichen (bis 9mm breite) allerdings, so wie ich mich kenne, bräuchte ich diese gar nicht. 

Was ich ungewohnt fand / mir nicht so gefallen hat:

Wohin gegen ich das automatische Vernähen etwas ungewohnt fand und auch das Vernähen via Knopf war für mich etwas komisch, da die Maschinen leicht zeitversetzt reagiert haben und nicht so unmittelbar wie bei meiner (rein mechanischen) Nähmaschine, denke aber das ist nur Gewohnheit. 

9mm Stiche auf der Performance 5.0

Besonders gespannt war ich auf das Nähen ohne Fußpedal. Das konnte ich mir bisher nicht wirklich vorstellen. Ich bin es gewohnt, die jeweilige Geschwindigkeit über das Fußpedal jederzeit im Griff zu haben und falls notwendig beide Hände am Stoff haben kann. Auch ändert sich bei mir während des Nähen immer wieder das Tempo z.B. zum Entfernen der Stecknadel mache ich kurzzeitig langsamer und dann wieder schneller. Ich habe es an dem Workshop-Nachmittag nicht geschafft mich so schnell auf das Nähen ohne Fußpedal einzustellen, bin mir auch nicht sicher, ob meine Art zu Nähen dafür geeignet ist. Ich denke ich bin einfach eine Mit-Fußpedalnäher in.

Wie ist das bei Euch? Mit oder ohne Fußpedal?
 
Gestickt wurde auch. Es war für mich das erste Mal, dass ich an einer Stickmaschine saß und ich muss sagen, ich kam mir etwas überflüssig vor. Einfach nur den Faden wechseln, alles andere macht die Maschine selbständig… wo bleibt da die Herausforderung?!

Gar nicht gefallen hat mir der Unterfadenwächter auf der Quilt Expression 4.2. Dieser hat schon 150cm (Ausage des Technikers) vor Ende des Unterfadens gemeckert und war erst nach dem Wechsel des Unterfadens wieder zum Nähen bereit. Der Techniker meinte, das gehört so und, dass man den restlichen Unterfaden (150cm) dann eben weg tut…. also wirklich… 150cm reichen normalerweise immer für „meine“ Nähte. Ich habe selten längere Nähte. Hätte eigentlich gedacht, dass man in dieser Preisklasse es zumindest einstellen kann, dass man doch weiternäht aber dies scheint nicht möglich zu sein.

Weiß da jemand mehr darüber?

Sehr schade,  da lob ich mir doch meine Nähmaschine ohne Unterfadenwächter, da kann ich entscheiden, wann ich die Spule wechsle.
Ungewohnt war für mich auch, dass die Spule ohne Spulenkapsel ist und nicht wie bei mir unten an der Nähmaschine ist sondern quasi oben liegt. Weiß grad nicht wie ich es besser beschreiben soll. Beim Wechseln der Unterfadenspule finde ich es bei mir praktischer, da ich den Stoff liegen dabei lassen kann und bei der Spule-oben-Variante der neuen Maschinen muss der Stoff weggenommen werden um überhaupt an die Spule zu kommen.
Alles in allem hatte ich mit der Computertechnik in den Maschinen, dass Gefühl, dass die eigenen Techniken, was das nähen angeht, nicht so wichtig sind … die Nähmaschine macht das schon. Ein bisschen wie bei Apple Produkten, da ist auch alles schon bunt und man kann drauf rum klicken… wenn man aber was ändern / selber machen will, sieht es oft eher mau aus 🙂
Auch wenn es jetzt vielleicht nicht so klingt, hat mir das Nähen auf den Maschinen sehr viel Spaß gemacht.

Fertige Notizbuchhülle

Abschließend möchte ich noch sagen, dass der Nachmittag mir sehr gut gefallen und ich fand es toll, dass man am Ende mit was richtigem (der Buchhülle) nach Hause gegangen ist.

Schön fand ich auch, dass man mit anderen netten Näherinnen aus der Region ins Gespräch kam. Falls meine Nähmaschine mal den Geist aufgeben sollte, werde ich auf jeden Fall auch computergesteuerte Maschinen mit in die Auswahl nehmen. 

Muriel

8 Kommentare

  • Tagpflückerin

    31. Mai 2013 um 9:50

    Ich habe eine Lösung gegen das Unterfadenproblem: nimm statt durchsichtiger Spulen einfach solche aus Metall (gibt es auch v. Pfaff in der passenden Größe). Meine Maschine piepst zwar und bleibt stehen, näht und stickt dann aber tadellos weiter, bis zum bitteren Ende. Allerdings habe ich schon ein etwas älteres Modell.
    glg Petra

    1. Muriel

      31. Mai 2013 um 11:21

      Hallo Petra,

      danke für den Tipp. Müsste man mal probieren, ob das auch bei aktuellen Modellen noch funktioniert.

      Lieber Gruß, Muriel

  • Foxl

    31. Mai 2013 um 9:51

    Hallo Muriel, ich darf seid Feb diesen Jahres eine Pfaff ambition 1.5 mein Eigen nennen, hatte und habe noch eine Pfaff 1527, die mir immer noch prima Dienste leistet. Ich wollte nun aber ein wenig mehr Schnickschnack (Zierstiche) und bin sehr zufrieden. Die Geschichte ohne Pedal konnte ich mir anfangs auch nicht vorstellen, wenn man aber einen Untertischkrabbler hat, ist das doch was feines und eine Gewöhnungssache. Das mit der Unterfadenspule finde ich aber angenehm, früher passierte es mir öfter, das ich ohne Unterfaden weiternähte und mich später wunderte. Aber man kann doch den Stoff drinne lassen, habe Ersatzspule parat und gut ist . Habe eben mal das übrige Stück Unterfaden gemessen, es waren 8 cm, nähe einfach bis zum Ende und ignoriere Warnmeldung. Es war schon eine Umstellung, aber man kann sich sehr schnell daran gewöhnen. Viele Grüße, Elke

    1. Muriel

      31. Mai 2013 um 11:19

      Hallo Elke,

      danke fürs Nachmessen. Deine Maschine scheint da besser zu sein.
      Ich fand 150cm Rest Unterfaden sehr viel und konnte bei der Expression 4.2 leider nicht weiternähen, da alle zwei Stiche die Warnmeldung kam. Evtl. kann man ja softwaremäßig noch was einstellen, k.A.

      Lieber Gruß, Muriel

  • Streuterklamotte

    31. Mai 2013 um 9:52

    Liebe Muriel,
    beim Lesen deines Posts hier habe ich ein Aha nach dem anderen… Nähen ohne Fußpedal??? Wer sich das ausgedacht hat, der hat wohl zum Nähtreff immer das Pedal vergessen, einen anderen Vorteil finde ich an der Sache auch nach MONATEN des Nähens mit solch einer Maschine nicht! Ich bleibe weiterhin beim Fußpedal!!!
    Und das mit dem Wechseln der Unterfadenspule kann ich auch nur so unterschreiben… herrlich, wenn das Nähgut liegenbleiben kann und ich wäre auch NICHT BEREIT immer VOR dem Ende des Fadens diesen zu wechseln! Und erst die Sache mit dem Sticken – da musste ich grinsen… mein erstes Stickbild habe ich als LANGWEILIG in Erinnerung… sitzen, gucken, sitzen, Faden wechseln, gucken… inzwischen häkel ich nebenher oder bügele meine Wäsche… NUR SO DABEISITZEN geht gar nicht… da hab ich ein Kopfkino nach dem anderen und bin hinterher nur überdreht!!!
    Also herzlichen Dank für all deine Informationen hier und den interessanten Post!!!
    Liebe Grüße,
    Sabine

  • Kadda

    2. Juni 2013 um 9:17

    Liebe Muriel,

    ich finde Deinen Blog und vor allem Deine genähten Sachen sehr schön und ausgefallen.

    Ich habe mir vor fast genau drei Jahren eine Pfaff Quilt Expression 4.0 zugelegt und hatte am Anfang Schwierigkeiten, so dass ich die Maschine zurückgeben wollte. Der Händler nahm diese aber nicht zurück, da ich die Maschine nicht übers Internet gekauft hatte, sondern direkt im Laden.

    Die Maschine hatte einen zu lockeren Stich, so dass es mir immer den Unterfaden nach oben gezogen hat. Das Problem war die Unterfadenspannung, nach dem 3. Besuch im Laden und einigen Telefonaten, nahm die Verkäuferin dann das Spulchen so in die Hand, dass man die kleine Schraube sehen konnte und zog diese einfach nach. Es ist nicht so, dass ich völlig planlos einer Maschine gegenüberstehe, jedoch musste man, um an diese Spulenkapsel zu kommen 3 Abdeckungen entfernen und ich war der Meinung bei einer Computernähmaschine stellt sich so etwas automatisch ein. Seit dem nähte sie.

    Ich habe dann eine Decke gequiltet und das funktionierte auch sehr gut, da gerade der Fadenabschneider hilfreich ist, wenn man immer neu ansetzt. Man muss trotzdem nach getaner Arbeit die Reste des Nähgarns auf der Unterseite noch abschneiden, sonst sieht es unsauber aus. Was beim Quilten schön ist, ist der zusätzliche Obertransport, den man aber nur für gerade Stiche dazuschalten kann. Ich dachte, dass ich dies auch beim Reißverschluss einnähen benutzen kann, aber da man dafür ein anderes Füßchen nimmt, kann man den Obertransport nicht dazu schalten.

    Das mit dem Spulchen ist bei mir auch so, dass ich weiternähen kann, nur wenn es ganz am Ende ist, stoppt die Maschine. Da ich öfter auch lange Nähte nähe, finde ich es praktisch. Zumindest besser, wenn die halbe Naht fehlt, weil der Unterfaden alle ist. Ich glaube, dass die Maschine, welche Du im Laden ausprobiert hast, nicht ganz in Ordnung war.

    Beim Sticken der Ziernähte ist mir aufgefallen, dass sie nur auf glattem Material am besten mit Vliesunterlage gut stickt. Ich habe ein Faschingskostüm genäht, und habe die Aussenkante der Jacke zuletzt gestickt. Die Maschine transportiert über Unebenheiten bei dickerem Material nicht so gut, so dass der Stick nicht 100%ig ist.

    Im Moment sticke ich mein Logo mit der 9mm Schrift auf, was mir auch gut gefällt. Jedoch zum reinen Nähen benutze ich eine uralte Veritas Maschine, da ich meist nur den Geradstich oder Zickzack Stich benutze und diese ein deutlich besseres Stichbild erzielt. Ich nähe schon seit dem ich ungefähr 12 Jahre alt war mit dieser Maschine und wir sind ein Herz und eine Seele. Ich habe so Automatismen und festgestellt, dass ich mich nur schwer umstellen kann.

    Ich glaube heute würde ich bei meiner alten Maschine bleiben und mir nur eine reine Stickmaschine dazu kaufen. Ich finde es auch gut, wenn diese fast allein läuft, dann kann man nebenbei noch andere tolle Sachen nähen.

    Ich hoffe ich konnte Dir etwas weiterhelfen und habe Dich nicht ganz so verwirrt. Heute würde ich eine neue Maschine auf jeden Fall 14 Tage Probe nähen, dann merkt man schnell, was man braucht und was nicht, auch wenn es vielleicht eine Kleinigkeit kostet.

    Liebe Grüße
    Kadda

  • Meine Nähmaschine – ein Erfahrungsbericht – Nahtzugabe5cm.de

    30. Juni 2018 um 12:05

    […] als ich große Pfaff-Nähmaschinen ausprobiert habe, bin ich mit der “Ohne-Pedal-Näherei” nicht gut klar gekommen. Gerade […]

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