Ich kann´s halt nicht lassen …

Nachdem der ursprüngliche Anlass für das Samt-Kleid (ein Video Games Klassik Konzert) inzwischen vorbei ist, hat es mich doch in den Fingern gejuckt, das Outfit zu komplettieren und den zu dem Kleid gehörenden Bolero (nicht aus Jersey) auch noch zu nähen. Schließlich sind die nächsten beiden Anlässe, zu denen das Kleid „raus darf“, schon geplant.

Bei dem Konzert hatte ich zu dem Kleid ein in verschiedenen Grüntönen schimmerndes Tuch dabei, welches sehr gut zu dem schwarzen Samt und meinen Haaren gepasst hat. So einen Farbton wollte ich auch für das Jäckchen. Die Stoffsuche (mit Hilfe von Kaddaa und unserem zu dem Zeitpunkt friedlich schlafenden Blogbaby) war nicht einfach … und am Ende einigten wir uns auf das kleinere Übel: einen grünen Taftstoff.

Kleid mit Tuch

Vorsorglich habe ich erst ein Probemodell vom Jäckchen (ohne Ärmel) aus dem Reststoff vom „Steampunk“-Outfit genäht. Ich fand den Sitz des Jäckchens nicht schlecht, aber die Schneiderin hat gleich gesehen, wo es noch Verbesserungspotential gab:
Ins vordere Schnittteil hat sie einen Abnäher gesteckt und diesen rausgedreht (ist das der richtige Begriff?). Nun liegt das Vorderteil schön an. Fand ich sehr interessant zu sehen, wie so was geht.
Mit dem Sitz des Rückteils war sie auch nicht ganz zufrieden. Dort hat sie erst waagrechte Abnäher gesteckt und diese dann am Schnittteil aufgeschnitten und den Abnäher nach oben zur Schulter verschoben, so dass senkrechte Abnäher entstanden sind.
Falls jemand mehr Details zu diesen Änderungen haben möchte, kann ich gerne mal einen Post darüber schreiben.

Jäckchen von hinten

Die Schulterbreite musste auch noch angepasst werde, diese war wohl eher für Frauen mit „etwas“ breiteren Schultern gedacht… bei mir sah es aus wie kleine Flügel. 🙂 Alles in allem hätte ich nicht gedacht, dass an einem so einfachen Schnitt noch so viel zum Anpassen gibt. Ich habe alle Änderungen aufm Schnitt vermerkt, es sollte beim nächsten Mal also schneller gehen.

Zum Nähen des Taftstoffes habe ich zuerst eine neue 70er Nadel verwendet, aber diese hat ganz kleine Fäden gezogen. Die Lösung war eine 60er Microtex-Nadel.

Projekttasche für unterwegs 🙂

Als Futter und Oberstoff schon vernäht waren, habe ich mich spontan entschlossen, noch Spitze aufzunähen und damit innen auch keine Stiche sichtbar sind „durfte“ ich die komplette Spitze per Hand aufnähen. Was für ein Spaß! Alleine das genaue Stecken hat über eine Stunde gedauert, über das Handnähen will ich gar nicht erst reden… aber es hat einiges an Fluchen erfordert.

Im Endeffekt bin ich froh, die Spitze aufgenäht zu haben… auch wenn so die Jacke erst 45min vor der Feier fertig wurde. 🙂

Schnitt: B6533 (Out of Print). Post zum Kleid: siehe Link oben.
Material: Taft, Futterstoff, Spitze
Änderungen: Abnäher im Rückenteil hinzugefügt, Vorderteil an der Rundung 2cm dazu gegeben und auf dem Vorderteil-Schnitt Abnäher gesteckt und rausgedreht, Schulterpolster weggelassen, Spitze an der Außenkante
Fazit: Beim nächsten Mal würde ich am vorderen Schnittteil an der Rundung noch mal 2cm dazu geben.

Muss mal probieren, ob ich dieses schicke Jäckchen auch im Geschäft anziehen kann. Ein normaler Jersey-Bolero ginge da nämlich nicht.

Muriel

2 Kommentare

  • Stoffhamster

    24. Januar 2013 um 15:27

    Wow, das Jäckchen ist wundervoll! Mir gefällt es mit der Spitze ausgesprochen gut und es sitzt so toll!
    Liebe Grüße, Bettina

  • Sarah

    26. Januar 2013 um 10:01

    Wow, richtig klasse. Die Mühe hat sich gelohnt. Du hast echt Glück so ne Schneiderin an der Hand zu haben, da lernt man bestimmt extrem viel.
    Lg Sarah

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