Die Schneiderin und ich: Ärmel einsetzen

(Update 2018: So würde ich schon lange keine Ärmel mehr einsetzen aber das war eben damals (2011) meine erlernte Technik.)

Ja, das lustige Ärmel einsetzen. Ich glaube daran haben wir alle unseren Spaß. Ich weiß wirklich nicht für welchen Körper die normalen Ärmel – Schulterübergänge konstruiert sind aber bei mir passt das nie. Die Schulter ist eigentlich immer zu lang oder der Ärmel wirft komische Falten aber wofür habe ich die Schneiderin vom Nähtreff.

1. Regel: Man benötigt eigentlich am Ärmel nur die Markierung für den obersten Punkt (d.h. Passzeichen passend zur Schulternaht) alle anderen Schnittangaben / Passzeichen können als Hilfestellung genutzt werden.

Ich brauche diese bei der Schneiderinnen-Methode aber eigentlich nicht.

Aber jetzt erst mal von Anfang an:

  1. Ärmel zuschneiden und versäubern
  2. Ärmel richtig rum mithilfe des Passzeichen für den oberen Punkt an die Schulternaht stecken, d.h. so wie er später sitzen soll. Am besten an der Puppe oder dem eigenen Körper, da jedoch benötigt man Hilfe. (Siehe Bild vom grauen Kleid).
  3. Wenn die Passform vorne und hinten stimmt und man die Arme noch bewegen kann, an der Schulter und der Bruchkante des Ärmels (d.h. dort wo Ärmel und Oberteil aufeinander treffen) eine Linie einzeichnen bzw. mit Heftfaden markieren (wenn man zu viel Zeit hat)
  4. beide Linien (am Ärmel und am Oberteil), die momentan nur auf der rechten Stoffseite sind auf die linke Stoffseite übertragen. Ich stecke auf der rechten Stoffseite Stecknadeln auf die Linie und fahre dann auf der linken Stoffseite an den Stecknadeln mit Schneiderkreide entlang. Wenn man Heftfaden verwendet hat, kann man sich diesen Schritt sparen.
  5. Am Oberteil: beide Schulternähe aufeinander stecken (Schulternähte sollen exakt aufeinander liegen, genauso der Ausschnitt) (Siehe 3. auf Collage) und die Linie von der einen Schulter auf der anderen Schulter übertragen.
  6. An den Ärmeln: beide Ärmel ineinander stecken und die Linie vom bereits markiertem Ärmel auf den anderen Ärmel übertragen. Ärmel wieder auseinander stecken.
  7. Ärmel und Oberteil rechts auf rechts auf den neu eingezeichneten Linien zusammen stecken, falls gewünscht nochmals anprobieren.
  8. Ärmel annähen und versäubern. Punkt 7.+8. für den zweiten Ärmel wiederholen
  9. Sich freuen, wie toll es geklappt hat.

Ich habe bisher noch keine Puffärmel bzw. Ärmel mit Falten genäht, denke aber das müsste vom Prinzip gleich funktionieren.

kurze Zusammenfassung
Probeweise einsetzen des Ärmels (später noch etwas nach oben verschoben)
… von der Seite

Anmerkung: Das Graue ist das Begleitpersonen-Kleid und das Futter ist für den Johanna-Mantel.

Wie setzt ihr Ärmel ein?  Irgendwelche Tipps und Tricks?

3 Kommentare

  • carola

    21. Dezember 2011 um 8:46

    hm,
    also bei mir haben in jungen jahren in gr 36738 immer alle schnitte gesessen, gepaßt- bis auf die extrem zu kurzen ärmel-od beinlängen. da muß(te) ich immer 15 cm dran geben.
    aber gut, zum einnähen von ärmeln;
    ich habe das von meiner gelernten maßschneiderin so gelernt, und es auch immer in j.e.d.e.m. schnit so vorgefunden, dass jede armkugel eingereiht werden muß – je nach schnitt eben mal weni oder bei puffärmeln eben auch mehr.
    einreihen heißt: auf dem oberen drittel der armkugel – also jewils li und re vom schulternahtpunkt ca 10-12 cm in zwei parallelen reihen einen heftnaden einnähen/ziehen mit querstichen am ende fest verriegeln und dann die kugel leicht einkräuseln bis sie in den ärmele passt. deshlab fängrt man auch an der unteren ärmelnahrt an mit dem einstecken, steckt dann die schultermittelnaht und dann wird – über den handrücken – der ärmel mit einreihung "verteilt".

    dabei ist es hilfreich das oberteil/kleid auf links zu wenden und den ärmel von innen und nach innen "hängend" einzustecken ( also rechts auf rechts) einzustecken.
    übrigens die steckndeln immer quer zur naht einstecken. so läßt sich die paßform besser regulieren und auch mit der maschine drüber nähen. (ich zeige das demnächst mal auf meinem neuen nähblog als tutorial – versprochen)
    ich lese hier bei euch immer wie schwierig das sei . . . ist es absolut nicht, wenn frau es so macht, wie oben beschrieben.

  • carola

    21. Dezember 2011 um 8:48

    sorry, für die tippfehler.

  • L’inutile

    21. Dezember 2011 um 13:31

    also das der zuschnitt so angepasst wird, kenne ich als maßschneiderin garnicht…normalerweise -wenn der schnitt für die kundin passend erstellt wurde- näht man den ärmel zur anprobe ein und steckt dann gegebenenfalls noch nach und ändert ab.
    Was mir nur bei deinem Ärmel total auffällt ist, dass du ja kaum einhalteweite hast, was wirklich wichtig für den Sitz und die Bewegungsfreiheit ist

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