Die Schneiderin und Ich: Der Beginn

Seit ein paar Monaten geht´s einmal wöchentlich mit meiner Lieblingsnähfreudin zum Nähtreff. Wir sind dort eine bunt gewürfelte Truppe, wobei wir beiden meistens die Ältesten (ausgenommen die Schneiderin) sind. Schätze die Schneiderin ist nur ein paar Jährchen älter wie wir. Wer sich jetzt ein altes Mütterchen vorgestellt hat, liegt also falsch.

Wir beide fallen wöchentlich mit recht großen Taschen dort ein. Wobei ich die ungekrönte Riesentaschenkönigin bin, keiner hat ein Größere (ich werde wohl nochmal ein Bild von der Tasche machen müssen, man sieht gar nicht die gigantischen Ausmaße) 🙂  Liegt vielleicht auch dran, dass wir beide immer gleich mehrere Projekte anschleppen und dann summiert sich das benötigte Material (Stoffe, Schnitte, Folie, Faden, Reißverschlüsse …) schnell mal. Die Anderen im Kurs beschränken sich immer „nur“ auf ein Projekt … wir neigen da eher zum „gesunden“ Größenwahn und brauchen gleich mehrere „Pferde“ im Stall 🙂

Nein, es ist eher so, dass ich früher ohne die Schneiderin nähen nach dem Learing-by-Doing Prinzip praktiziert habe und mittlerweile bekomme ich einen Einblick davon wie es eigentlich gemacht werden sollte.
Früher habe ich so nach dem Motto genäht: „Das ist kein Nähfehler das ist Design“ und inzwischen jetzt ich stelle fest, dass wenn ich meiner Sache nicht 100%ig sicher bin mache bis zum nächsten Treffen an dem Stück nicht mehr weiter. Schon schlimm, früher hätte ich einfach weitergenäht und jetzt bin ich gehemmt. Was eine Schneiderin und ist sie noch so nett, verursachen kann 🙂
Das hat dann jedoch den kleinen Nachteil, dass ich ja dann den Rest der Woche nichts mehr zum Nähen habe. Aus dem Grund muss ich ja quasi mehrere Projekte gleichzeitig haben. Nicht, dass ich noch Entzugserscheinung bekomme. Hier seht das ist für mich ein ganz gefährlicher Kreislauf.
Ich bin sehr froh regelmäßig jemand vom Fach live vor Ort zu haben, der mir noch Tipps und Tricks zeigen kann. Im Internet findet man zwar schon vieles aber mir hilft meistens der persönliche Kontakt besser weiter. .. bzw. Internetanleitungen kann man auch kreativ auslegen … wenn eine Schneiderin einem über die Schulter schaut ist man schon eher gehalten es richtig zu machen.
Mittlerweile können wir die möglichen Antworten der Schneiderin recht erfolgreich erraten… so sagt sie zum Beispiel gerne: „erstmal Reihen“, „Saum mit der Hand nähen“, „Bügeln“ …  Ach, wie gerne würde ich mal hören, den Rocksaum kannst Du mit der Nähmaschine nähen  … aber nein … alles immer per Hand *schluz*
Weil ich bei der wunderbaren Schneiderin inzwischen einige für mich neue Kniffe und Tricks kennengelernt habe, dachte ich mir ich fange mal eine neue Reihe an“ Die Schneiderin und ich“.

Teil 1 „Untersteppen“ gibt es demnächst.

PS. Die Erfahrenen unter euch wundern sich vielleicht über meine Anfänger-Tipps und Tricks, ich versuche aber wenigsten unterhaltsam zu schreiben 🙂

 

 

4 Kommentare

  • Nadine

    26. September 2011 um 7:11

    Also ich freue mich auf deine Geschichten und deine Tipps, die du uns preisgeben wirst.

    Ich bin auch schon am überlegen, ob ich vielleicht doch nochmal einen Nähkurs machen soll. Ist ja doch was anderes, wenn man jemanden ständig "parat" hat, den man mal fragen kann.

    Ich sehe das ähnlich wie du, Internet usw. ist zwar schön und gut, aber die "speziellen" Probleme kann man dann doch besser im persönlichen Kontakt und individuell lösen.

    LG
    Nadine

  • .Meike

    26. September 2011 um 7:58

    Immer her mit den Anfängertipps. Irgendwie geht es uns doch allen so, dass wir das eine oder andere mal irgendwo aufgeschnappt haben und den Rest zusammenreimen. Jede hat da bestimmt an anderer Stelle Lücken.

    Bei mir ist es auch so, dass ich nicht jeden Nähkurs-Tipp beherzige, weil er damals für mich nicht relevant war. Mit zunehmender Erfahrung lohnt es sich aber oft, das doch noch mal auszuprobieren. Das merke ich, weil es bei uns nur 2x im Jahr einen Kurs, den ich mag, gibt.

    Mehrere Projekte parallel finde ich absolut geeignet für Kurs-nähen. Man muß ja auch so oft warten, bis die Kursleiterin Zeit hat. Ich nehme zum Kurs auch immer das richtige Projekt, zu dem ich viele Fragen habe und ein kleines Zweitprojekt, was leicht von der Hand geht und mit dem gleichen Faden arbeitet, was ich zwischendurch machen kann, mit.

  • Frau Faden

    26. September 2011 um 8:59

    Ha! Glaube ja nicht, dass nicht auch alte Hasen Anfängertipps brauchen. Ich nähe seit knapp 30 Jahren, habe nur einen Nähkurs besucht und anschließend nach der Methode "hilf Dir selbst" weitergemacht. Neulich mal im Gemeinschaft einen Rock genäht. Beim Reißverschluss sagt die liebe Freundin: "Was machst denn Du? Mach doch so, viel einfacher." Recht sie hat. *grins* Also immer her mit den Tipps. Freu mich schon.

    LG Sabine

  • Ab jetzt sind wir hier zu zweit – Nahtzugabe5cm.de

    9. Juli 2018 um 8:05

    […] Nähtreff wir einmal in der Woche sind. Kadda ist schon in den folgenden Beiträgen aufgetaucht: Die Schneiderin und ich, Geldbeutel, Nähwochenende, Hobbyschneiderinnen-Ausflug“ Für sie habe ich auch den Mutterpass […]

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