Me Made Mittwoch: Mut zum Anders sein?
Ja, manchmal trifft mich der spontane Wahnsinn und ich war der Ansicht, dass ich unbedingt aus einem
Oma-Rosa-Strickpulli ein Bolero für mich machen muss. Den „schicken“ Pulli habe ich bei einer Klamotten-Tausch-und-Näh-Aktion getauscht. Ich liebe solche Events … gibt´s leider nur viel zu selten 🙂
Die „komischen“ Punkte sind Knöpfe, außerdem habe ich noch dunkelrotes Gummiband und Schrägband an die Kanten genäht, dann ist es nicht mehr ganz so rosa.
Als ich den Bolero das erste Mal anhatte wurde ich gefragt warum ich so viele Ersatzknöpfe dabei hätte und dann ausgerechnet diese noch so sichtbar angenäht habe … also wirklich…. das ist doch Kunst!
Das Jäckchen zu tragen, kostet mich immer wieder Mut, da es durch die Farbe und die Knöpfe ganz anders ist als 1. die Sachen, die ich sonst trage und 2. irgendwie nicht zur aktuellen Mode passt. Mir gefällts trotzdem. Genauso geht es mir mir meinem Voguekleid V1102 (dazu gibt´s nochmal einen eigenen Post), eigentlich hatte ich vor, das Kleid auch mal ins Geschäft anzuziehen aber mir wurde gesagt, dass ist nur was für große Feiern wie Hochzeiten, etc. Ich würd´s aber soooo gerne mal tragen. Bei mir in der Firma geht es Kleidungsmäßig eher streng zu: Keine Jeans oder T-Shirts, Schuhe immer „zu“, Schultern bedeckt (D.h. nix mit dünnen Trägern). Von dem her würde das Kleid den „Vorgaben“ entsprechen.
@Cat: Zu welchen Anlässen ziehst Du dein V1102 Kleid an?
Der rosa Bolero und das Kleid passen gut
zusammen, da unten das Schrägband in ver. rosa Tönen ist und der Bolero auch eher in die Retrorichtung geht. Auf dem Bolero sind kleine Blüten gestrickt, sieht man leider nicht aufm Foto. Außerdem verdeckt der Bolero den tiefen Rückenausschnitt und macht das Kleid damit eher alltagstauglich. Für den tiefen Rückenausschnitt habe ich mir einen BH-Verlängerer genäht. So kann ich zu dem Kleid jeden meiner BHs anziehen. Der BH wird dann vorne vorm Bauch geschlossen.
Ich habe vor in nächster Zeit nach und nach meine Vintage Schnittmuster zu nähen und da muss ich mich wohl daran gewöhnen kleidungsmäßig völlig aus der Reihe zu tanzen. Mich wundert es selber, dass es mich so beschäftigt. Sehr komisch.
Ich finde es „gemein“ das man anscheinend Kleider mit einem großen Saumumfang nur zu speziellen Anlässen tragen können soll … wäre das
Kleid im einem normalen Saumumfang wäre das alles bestimmt kein Thema.
Heute bin ich mutig. Ich, das Vogue Kleid und der rosa Bolero gehen so arbeiten.
Wie geht es euch bei Kleidungsstücken, die nicht dem momentanen Standart entsprechen?
Genug von mir … mal sehen was es heute bei den Anderen gibt:
Update Abends nachm Me-Made-Mittwoch: Das mit dem glänzenden Stoff, mir ist gar nicht aufgefallen. Meine Digicam hat die Farben irgendwie nicht richtig fotografiert. Ach, hätte ich doch ne Spiegelreflex *träum*
Hier mal ein Bild, dass eher dem Stoff entspricht. Der Stoff ist eher matt als glänzend.
24 Kommentare
Sinje
29. Juni 2011 um 6:35
Hallo Muriel,
jetzt wo ich sehe, dass du auch so ein schönes V1102-Kleid hast, bin ich restlos überzeugt (auch wenn mir das Säumen jetzt schon ein Graus ist). Ich habe das Gefühl auch schon mit den modernen Schnitten ständig "unangepasst" gekleidet zu sein, aber mir fällt auf dass ich mich immer mehr daran gewöhne und sogar ein bisschen stolz darauf bin, eben nicht wie alle anderen angezogen zu sein. Und ich finde eigentlich dass man gerade im Büro ein bisschen schicker sein darf – gestern hatte ich zum Beispiel mein liebstes Geburtstags-Kleid an 🙂
Liebe Grüsse und trau dich!
Sinje
Sarah
29. Juni 2011 um 7:10
Das Kleid ist einfach toll und ich finde nicht, dass man Kleider mit weitem Saum nur zu Feiern anziehen kann. Zieh das Kleid an, es ist viel zu schön um nur manchmal rauszukommen. Die Kombi mit der Strickjacke ist klasse!
Lg Sarah
Gaby
29. Juni 2011 um 7:26
1. Den umgearbeiteten Bolero finde ich super. Den würde ich sofort anziehen. Auch wie Du ihn zu dem längeren Shirt kombiniert hast sieht richtig gut aus.
2. Das Kleid ist ein Traum. Durch den großen Rückenausschnitt aber in meinen Augen eher etwas für abends, aber…
3. ….mit dem Bolero kombiniert gar nicht nur für abends geeignet!
Es erfordert schon ein bisschen Mut, aus dem Einheits-Uniform-Look auzuscheren, aber es lohnt sich! Ich bin ja nun keine Retro-Kleid-Trägerin (noch nicht…) aber ich finde mich in meinen selbstgenähten Sachen besser, ein bisschen besonders halt.
LG Gaby
anne
29. Juni 2011 um 7:27
Ich kann deine Bedenken gut nachvollziehen und finde es gut, dass du Kleid und Bolero heute einfach trägst. Mit dem "momentanen Standard" ist es doch so: Wenn einfach jede Frau, die beim MeMadeMittwoch mitmacht, "ihre" Sachen trägt, können wir den Standard vielleicht eine klitzekleines Stückchen nach unserem Geschmack verändern. Zumindest Mittwochs 😉
Das Bolero-Jäckchen würde ich wohl ohne Zögern im Alltag tragen. Beim Kleid wäre ich auch vorsichtiger. Ich denke, das liegt am Glanz des Stoffes, der macht es irgendwie festlicher. Aber es gibt ja noch andere Gelegenheiten außer Büro und Hochzeit. Geburtstage, Sommerfeste (und wenn gerade keines stattfindet, muss man halt selber einladen ;-)) usw.
Mir gefällt's auf jeden Fall!
LG
anne
Stoffhamster
29. Juni 2011 um 7:33
Ja, das Kleid würde ich auch unbedingt anziehen wollen, es ist wundervoll! Aber sag mal: Mit dem Bolerojäckchen erfüllt es immer noch nicht die Bekleidungsvorgaben??? Ich finde es (mit Bolero) sehr gut angezogen und durchaus auch stadt- & arbeitstauglich.
Liebe Grüße, Bettina
.Meike
29. Juni 2011 um 8:46
Das Kleid ist toll, aber ich bin insbesondere Bolero-Fan. So ein wirklich tolles, kunstvolles Jäckchen!. Ich bin sowas von begeistert. Seit Ewigkeiten will ich auch Pullover-zu-Jacke machen und traue mich nicht. Heute werde ich das Mantra beten ",das rosa Jäcken ist so toll, trau dich,das rosa Jäcken ist so toll, trau dich,das rosa Jäcken ist so toll, trau dich,das rosa Jäcken ist so toll, trau dich…" und mich hoffentlich bald trauen. Danke!
Lucy-Living
29. Juni 2011 um 9:53
Huhu!
Ich finde beide Kleidungsstücke ausgesprochen toll und in der Kombi absolut alltagstauglich!! Ich könnte mir auch gut ein Strickjäckchen mit langen Ärmeln zum Kleid vorstellen, dann wär's auch was für kühlere Tage und ebenso alltagstauglich.
Was das Tragen von nicht Standardsachen angeht: ich hab mich noch nie um Standards und Modeerscheinungen geschert und immer das getragen, was ICH schön finde (außer, der Job z.B. gibt es vor, was man tragen muß). Manchmal lag ich damit voll im Trend, meistens aber eben nicht. Allerdings gehört schon ein bischen Mut und Selbstbewußtsein dazu, sich aus der breiten Masse abzuheben, wenn man nicht gerade in der Großstadt wohnt. Aber damit hatte ich nie Probleme. Lieber auffallen und dafür einzigartig, statt in der breiten Masse unterzugehen und wie die Lemminge hinter irgendwelchen Trends herzuhecheln.
Liebe Grüße
Claudia
Anonym
29. Juni 2011 um 12:33
Ich bin begeistert! Einfach zauberhaft.
LG Annett
annett-pusteblume.blogspot.com
Pauline
29. Juni 2011 um 15:25
Oh ja, das ist das Schönste am MMM. Etwas besnonderes, anderes, nichts von der Stange und nach eigenem GEschmack zu tragen und zumindest im Geiste zu wissen, man ist nicht allein.
Dein Kleid ist zauberhaft und mit dem Jäckchen zwar nicht "normal", aber sagenhaft schön. Hast du auch immer so gute Laune, wenn du läufst und der Rock so schön schwingt? Ich mag das unglaublich doll!
Liebe Grüße,
Pauline
Paula
29. Juni 2011 um 15:16
Also ich finde deine Bolerojäckchen ist von Wahnsinn weit entfernt und trifft die aktuelle Mode absolut!! … ich finde ja sowieso dass rosa diesen Sommer DIE Farbe ist…
Auch zu dem Kleid finde ich es schön.
Ich würde gerne wissen, wo du arbeitest und wie der Modemut bei deinen Kollegen (und bei dir selbst) angekommen ist. Berichte doch mal über den Alltagstest.
Catherine
29. Juni 2011 um 17:37
Ich trage meins einfach so, aber es ist auch aus einem ganz groben Wollstoff und sieht daher nicht festlich aus. Ich denke, dass deins ein bisschen glänzt? Mach es doch noch mal aus Leinen, das wird schon ganz anders wirken!
Mein Problem mit meinem Kleid ist eher die Mantelfrage, weil bei dem weiten Saum staut es sich im Winter unterm Mantel ein bisschen. Aber ich trage natürlich auch so einen weiten Saum, fühlt sich doch toll an, wenn es so schwingt! Aber ich hab in dem Sinne auch keinen Arbeitgeber, aml sehen was wird, wenn ich wieder Angestellte irgendwo bin. Im Moment hab ich absolute Narrenfreiheit, aber wenn ich wieder in einem Büro bin gehe ich eher davon aus, das die 40er Jahre Sachen ganz gut passen.
Lucy in the Sky
29. Juni 2011 um 18:32
die Bemerkung zu deinem Bolero – von wegen Ersatzknöpfe – ist ja wirklich ziemlich engstirnig. Aus meiner Sicht ist das Jäckchen nämlich absolut alltagstauglich, vielseitig tragbar und schön, da gibt es gar nichts zu diskutieren. Das Kleid ist auch sehr, sehr toll, wirkt durch den Rückenausschnitt und den glänzenden Stoff wahrscheinlich relativ festlich. Ich erlaube mir mal, für Catherine zu antworten, weil ich ihr Kleid im Original kenne: Ihrs ist aus grün-weißem Wolltweed und wirkt daher etwas alltäglicher, sie trägts im Winter mit einem langärmeligen weißen Shirt drunter und evtl. mit Strickjacke. Und wir haben hier natürlich leicht reden, weil man hier auf der Straße wirklich alles tragen kann.
Berichte doch mal, wie dein Tag mit dem Kleid jetzt war. Ich glaube das schwierigste in so einem Arbeistkontext ist, dass sich alle an deinen Anblick in bestimmten Kleidern gewöhnt haben, und wenn du dann etwas ganz anderes anziehst, dann wird das erstmal beäugt und kommentiert. Wenn du durchhältst, dann ist das irgendwann ganz normal für alle!
viele Grüße!
Lucy
oh-mimmi
29. Juni 2011 um 18:49
Ich finde Deinen "Modemut" und Deine Interpretation von "Arbeitskleidung" wundervoll!
Ich hab ja das große Glück momentan anziehen zu dürfen, was ich will und hab auch keine Angst vor dummen Kommentaren meiner Mitmenschen (ist mir auch noch nie passiert … außer einem erstaunten: wieso haben Sie sich denn so fein gemacht beim Einkaufen.).
Weiter so!!!
Christel
Muriel
29. Juni 2011 um 19:22
Hallo liebe Me-Made-Mädels, vielen Dank für eure lieben und konstruktiven Kommentare. Ich werd gleich noch mal einen Nach-Me-Made-Mittwoch-Post schreiben und berichten wie es mir heute ergangen ist.
Lieber Gruß, Muriel
Frau Kichererbse
29. Juni 2011 um 19:25
Nur Mut und rein in diese wunderbaren Klamotten.
Wenn Du nicht auffallen wolltest, dann könntest Du ja auch von der Stange kaufen.
Aber das was Du hier zeigst bis DU
Liebe GRüße Marion
Muriel
29. Juni 2011 um 19:30
@Sinje: das V1102 hat 1. nur wenige Teile und 2. lässt es sich super einfach nähen und schnell nähen. Probier es einfach mal aus. Es trägt sich wirklich toll. Ich wäre gespannt auf deine V1102 – Variante. Lieber Gruß, Muriel
Brigifts
29. Juni 2011 um 20:45
Richtig schön dein Kleid, damit könnte man tanzen gehen…und das süße Jäckchen macht es alltagstauglich…Ich denke da kann kein Kollege meckern wenn du so zur Arbeit kommst! Du siehst doch super weiblich und adrett aus! Ich habe mich jedenfalls heute mit dem weiten schwingenden Rock so super wohl gefühlt…und viel freier bewegt als mit einem engen Rock..Gruß Brigitte
Antje
29. Juni 2011 um 21:30
wow, sieht ganz toll aus, im büro würde ich allerdings auch strickjacke drüber tragen…aber wenn man sich soviel mühe macht, sollte man es auch unbedingt anziehen, nicht nur abends..glg antje
Anonym
6. Juli 2011 um 8:41
Ich finde das Kleid ganz wundervoll.
Mit Bolero alltagstauglich, wenn man da etwas schicker ist, also fürs Büro. Und ohne für den Sommertanz, Spaziergang, nicht nur für Feste. Finde ich toll, wie Du mit den Stilen experimentierst. Ich finde es toll, wenn man auch bei der Arbeit schick sein kann, bei mir ist das leider nicht möglich, ich muss mich in Berufskleidung hüllen. Nur am WE, da kann ich mal mehr.
Vile Spaß beim Tragen und Blicke einheimsen;-)
Aphrodite
9. Januar 2013 um 8:09
Das Kleid ist wunderschön. Mir wäre es ohne Jäckchen auch zu frisch.
LG
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